Mitglied inaktiv
Hallo liebe Frau Welter, im Juni werde ich Mutter. Da ich Allergikerin bin und auch der Vater des Kindes Allergien hat (sie wurden nachgewiesen, sind bei ihm aber nicht "aktiv"), will ich die ersten 6 Monate stillen. Nun sagt mir eine Freundin, damit der Kleine schneller durchschläft, soll ich ihm abends statt der Brust die Flasche geben. Ist das nicht der Anfang vom abstillen???? Ich habe mich ein bissel mit dem Thema beschäftigt und ich glaube, dass diese Flasche falsch ist, wenn ich länger stillen will. Und da geht es mir wirklich ums stillen und nicht im die Bequemlichkeit, nachts durchzuschlafen... Was denken Sie? Vielen Dank und viele Grüße Daniela
? Liebe Daniela, dieser Rat wird Ihnen vielleicht noch öfter begegnen, doch er ist auch mehreren Gründen nicht gut. Auch mit Flasche am Abend haben Sie keine Garantie auf ruhigere Nächte, so dass dieser scheinbare „Vorteil" überhaupt nicht gegeben ist. Demgegenüber stehen die Nachteile wie Möglichkeit der Entwicklung einer Saugverwirrung, ungewolltes vorzeitiges Abstillen, Erhöhung des Allergierisikos sowie des Risikos für einige andere Erkrankungen im späteren Leben (es wird diskutiert, ob der drastische Anstieg bei Erkrankungen an Diabetes mit dem frühen Kontakt mit Kuhmilch - und daraus werden die meisten künstlichen Säuglingsnahrungen nun mal hergestellt - in Zusammenhang steht). Vielleicht geben Sie Ihrer Freundin einmal den angehängten Text zum Lesen. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: · Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. · Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. · Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: · Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) · Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) · Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) · Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) · Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) · Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) · Verkürzt die Stilldauer (Gray-Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403-413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35-40. Gray-Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514-518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663-670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309-315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59-63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
Mitglied inaktiv
Hallo, was Deine Freundin erzählt ist Quatsch! Dein Kind würde nicht automatisch durchschlafen wenn es die Flasche bekommt. Ich kenne eine Menge Kinder die mit Flasche noch nach 2 Jahren nicht durchgeschlafen haben...hingegen dessen auch Kinder die voll gestillt wurden und schon mit wenigen Wochen durchgeschlafen haben. Das ist von Kind zu Kind verschieden und hat nichts mit Brust oder Flasche zutun...ist meine Meinung! Tu was für Dein Kind das beste ist..stille und genieße es :c) lg Käferchen
Mitglied inaktiv
Hallo Daniela, grundsätzlich ist die Tendenz schon so, dass Flaschenkinder schneller durchschlafen als gestillte Kinder, weil du bei Fertigmilch eben zu einer sättigenderen und sämigeren Sorte greifen kannst, während Muttermilch einfach nach 2 Stunden verdaut ist. Durchschlafen hat aber auch was mit emotionaler Reife und Veranlagung zu tun. Verallgemeinern kann man das also nicht. Wenn du Pech hast, verpasst du deinem Kind abends eine Flasche und es schläft trotzdem nicht durch. Dann hast du aber den Abstillprozess eingeleitet. Von den anderen Nachteilen des frühen Zufütterns ganz abgesehen (Verdauung, Allergieprophylaxe usw.). Nee, still einfach und guck was passiert. Die Flasche sollte die letzte Möglichkeit sein. Vor dem 6. Monat würde ich überhaupt nichts machen. Denn in diesem Zeitraum ist der Nachtschlaf ohnehin dauernd im Wandel. Da ist alles möglich. LG, Kate
Mitglied inaktiv
Hallo also das mit dem durchschlafen bei Flaschenkindern lässt sich übrigens in wissenschaftlichen Studien nicht nachweisen - das Gerücht hält sich jedoch hartnäckig. Ich habe neulich eine These dazu gehört, die ich auch nicht ganz unlogisch fand: für Flaschenmütter ist das nächtliche Füttern natürlich mit wesentlich mehr Aufwand verbunden als für Stillmamis, daher könnte es sein, dass diese Mütter mehr oder weniger leicht dazu tendieren, ihre Kinder auch sogenannnten Schlaftrainingsprogrammen u.ä. auszusetzen - und dann schlafen die Kids scheinbar "besser" durch als die Stillkinder, was man dann rückblickend gerne auf die "sättigendere" Nahrung zurückführt... Biggi schreibt Dir sicher noch ausführlicher. Herzliche Grüße, Helena
Mitglied inaktiv
Deine These halte ich für gar nicht so abwegig! Trotzdem fällt mir auf, dass die Kinder, die auch im 2. oder gar 3. Lebensjahr noch gestillt werden, in der Regel nicht durchschlafen, während nicht gestillte Kinder zu diesem Zeitpunkt in der Mehrheit nachts ohne Nahrung auskommen. Aber das ist vielleicht eine ganze andere Kiste und ganz anders begründet... Na ja, nichts für ungut, Kate
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