Mitglied inaktiv
Hallo, eine Frage zum Thema Stillen am Abend: Mein Kind (Mädchen, 3,5 Monate)trinkt tagsüber so ca. alle 3 Stunden. Ab ca. 16/17 Uhr trinkt sie alle zwei Stunden. Der Stillrythmus sah also gestern so aus: 16 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr, 21Uhr. Um 21 Uhr habe ich sie gestillt und dann noch 100ml Aptamil pre Nehrung hinterher gegeben. Da ich mit Stillhütchen stille, ist das trinken aus der Flasche kein Problem. Sie hat daraufhin 5h geschlafen bis 2 Uhr, ich habe sie voll getillt, danach hat sie nochmal 4h geschlafen. Kann ich das nicht einfach weiter so machen? Also Abends stillen und Fläschchen, oder stillt sie sich dadurch ab? Tagsüber brauche ich für sie nichts zusätzliches. Übringens, gebe ich ihr nichts dazu kommt sie Nachts auch alle 2-3 Stunden, was sehr anstrengend ist. Bitte um eine schnelle Antwort per E-Mail, danke schonmal im Voraus, Liebe Grüße Susanne. (Gibt es auch eine Telefonnummer unter der man sich mit euch in Verbindung setzten kann??)
Kristina Wrede
Liebe Liana08, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Eine Stillberaterin in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Das ist alles richtig und gut und schön. Und aus der Sicht des Kindes sicher optimal. Aber den Satz "Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten." finde ich einfach mal unverschämt. Natürlich gibt es einen Grund! Schlicht und ergreifend den, daß auch Mütter Wesen der Gattung Homo Sapiens sind und damit dazu "verdammt", existentiell auf Schlaf angewiesen zu sein. Immerhin berichtet die Fragende von einem dreieinhalb Monate alten Kind - d.h. sie hat bereits viele Wochen ohne ausreichend Schlaf hinter sich. Auch das läßt ein Körper nur bedingt mit sich machen. Zur Not müssen in einem solchen Fall eben leider die Bedürfnisse des Kindes und die des mütterlichen Organismus gegeneinander aufgewogen und ggf. Abstriche gemacht werden.
Kristina Wrede
Liebe Punsch, ich denke schon auch, dass Abstriche gemacht werden müssen, aber nicht auf Kosten des Kindes! In fast allen Babyratgebern und Hochglanzbroschüren wird ein Bild verbreitet, das etwa so aussieht: Das Baby schläft mindestens 20 Stunden pro Tag in seinem Stubenwagen oder der Wiege, alle vier Stunden verlangt es nach Nahrung und schläft selbstverständlich danach sofort wieder ein, nach den allerersten Wochen hält es eine achtstündige Nachtpause ein und die Mutter ist immer ausgeruht, elegant und sauber gekleidet und empfängt mit einem strahlenden Lächeln die Besucher, die das Baby bewundern wollen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, nur sagt einem das fast keiner. Abgesehen von einigen wenigen „Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der „regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinter herjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Ich denke nicht, dass es eine Unverschämtheit ist, wenn ich einer Mutter abrate zuzufüttern, wenn sie nicht abstillen möchte und leider ist es einfach oft so, dass das Zufüttern das Abstillen einleitet. Ich selbst habe Kinder und ich weiß sehr wohl, wie müde und ausgelaugt man sich oft fühlt, trotzdem meine ich, dass ein Baby Bedürfnisse hat, die vorne angestellt werden und man lieber andere Wege sucht, um etwas Erholung zu bekommen. Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als „Feind", der mich „drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes „Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe bei meinem ersten Sohn nach drei Monaten stillen im zwei std takt rund um die uhr auch angefangen ihm abends flasche hinterher zu füttern, weil ich einfach mal länger als eine std am stück schlafen wollte. ich hatte sogar mit dem gedanken gespielt, ihn ganz ábzustillen, damit eine nacht pro woche nur der papa zuständig ist. Aber mit der flasche am abend meldete er sich nur noch ein bis zwei mal nachts und damit konnte ich gut leben. habe dann insgesamt acht monate gestillt, es war also keineswegs der anfang vom ende. und das abstillen klappte dann sehr gut, da er die flasche ja schon kannte. unser zweiter sohn schläft mit sieben wochen vollgestillt schon teilweise sieben std und mehr nachts, worüber ich sehr erstaunt und froh bin. aber mir war von vornherein klar, das ich es wieder genauso machen würde, denn mit einem zweijährigen kleinkind zu hause gibt es auch tagsüber keine zusätzlichen ruhepausen! Die Entscheidung liegt letztendlich bei dir, aber für UNS war die methode damals richtig, denn ich war nicht mehr glücklich, total überfordert und hatte keine möglichkeit auf hilfe von aussen, da die familie zu weit weg war. Und das überträgt sich auch aufs kind. Wir waren anschließend BEIDE ruhiger und gelassener. LG
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