Mitglied inaktiv
Hallo! Lange habe ich Ihre Hilfe nicht mehr in Anspruch genommen. Nun bin ich aber erneut schwanger und möchte mich diesmal schon in der Schwangerschaft aufs Stillen vorbereiten. Mein Anliegen liegt darin, daß ich sehr starke Hohlwarzen habe, daran hat sich auch durch ein Jahr Stillzeit (allerdings nur mit Hütchen) nichts geändert. Vor etwa 6 Jahren habe ich auch mal (aus kosmetischen Gründen) die Nipplette ausprobiert, hat anfangs schon etwas geholfen die Warzen herauszuziehen, nach 2-3 Wochen war aber alles wieder beim alten. Deshalb glaube ich eigentlich, daß mich die Nipplete nicht wirklich weiter bringt. Mit einer Pumpe die Warzen vor dem Stillen heruauszuziehen habe ich auch versucht, aber sobald ich die Pumpe absetze ist die Warze wieder drin. Mir ist auch bewußt, daß man sehr wohl auch so stillen kann, aber zumindest bei meiner ersten Tochter ging es dann nur mit Hütchen, was mir eigentlich keine größeren Probleme bereitet hat aber ohne wärs hald noch besser. Was ist Ihre Meinung zu meinem Problem? Am liebsten würde ich mich allerdings an eine Stillberaterin vor Ort wenden. Die nächste von der LLL ist allerdings 90km von mir entfernt. Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich anderweitig nach einer Stillberaterin suchen könnte (gelbe Seiten hab ich schon versucht, ohne Erfolg) und was mich das kosten wird? Danke für Ihre Bemühungen. Liebe Grüße Silvia
? Liebe Silvia, der Versuch, die Brustwarzen außerhalb einer Schwangerschaft oder der Stillzeit dauerhaft hervorzulocken, wenn eine Frau echte Hohlwarzen hat, ist meist wenig erfolgreich. Hohlwarzen (auch Schlupfwarzen genannt) sind nicht zwingend ein Stillhindernis. Diese Warzenform kann - muss aber nicht - Probleme beim Anlegen verursachen. Das englische Wort für „Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt „Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa „Nipplefeeding" sondern „Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen. Zunächst einmal sollte festgestellt werden, ob es sich bei den Brustwarzen um Hohlwarzen (eingezogen) oder Flachwarzen handelt. Dazu kann der „Kneiftest" verwendet werden. Der Brustwarzenhof wird etwa 2,5 cm hinter dem Brustwarzenansatz zusammendrückt. Tritt ihre Brustwarze dann hervor, handelt es sich nicht um eine echte Hohlwarze, und es ist meist keine besondere Behandlung notwendig. Zieht sich die Brustwarze zurück oder nimmt sie eine konkave Wölbung an, ist es eine echte Hohlwarze. Hohlwarzen kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Manche Brustwarzen sind nur leicht eingezogen, und ein Baby mit normaler Saugfähigkeit kann sie ohne Schwierigkeiten herausziehen (allerdings kann ein frühgeborenes oder saugschwaches Baby zunächst durchaus Probleme haben). Andere Brustwarzen sind mäßig bis stark eingezogen, was bedeutet, dass sie sich beim Zusammenpressen stark zurückziehen, auf die gleiche Höhe oder vielleicht sogar noch hinter den umgebenden Brustwarzenhof. Eine tief eingesunkene Brustwarze kann das Ansaugen und das Stillen problematisch werden lassen. In diesem Fall kann eine Behandlung zum Herausziehen der Brustwarze während der Schwangerschaft sinnvoll sein. Das Tragen von Brustwarzenformern (gibt es von den Firmen Medela und Ameda und können bei Apotheken oder der La Leche Liga oder LLL-Stillberaterinnen bestellt werden) kann helfen, die Brustwarzen hervortreten und besser fassbar zu machen. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenformer bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon (Medela). Sie sollen von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst, hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale - die mit Löchern versehen sein sollte - hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Brustwarzenformer sollten in den letzten Wochen (ev. drei Monaten) der Schwangerschaft verwendet werden, häufig ist es auch sinnvoll sie in der ersten Zeit nach der Geburt vor dem Anlegen zu tragen. Sie müssen jedoch keinesfalls ununterbrochen getragen werden. Seit einiger Zeit wird auch die „Niplette" auf dem deutschen Markt angeboten, um die Brustwarzen herauszuziehen und zu formen. Meine Erfahrungen mit diesem Hilfsmittel sind allerdings nicht überzeugend und außerdem kann die Niplette bei manchen Frauen wehenauslösend wirken. Nach der Geburt kann der Einsatz einer Milchpumpe oder einer anderen Saugapparatur helfen, Flach- oder Hohlwarzen unmittelbar vor dem Stillen herauszuziehen und dem Baby das Fassen der Brustwarze erleichtern. Ganz wichtig ist, dass bei Hohl- oder Flachwarzen auf absolut korrektes Anlegen geachtet wird. Aber das wissen Sie sicher ohnehin schon alles. Ich würde mich an Ihrer Stelle doch zumindest telefonisch an die nächstgelegene LLL-Stillberaterin wenden. Sie kann Ihnen mit ziemlicher Sicherheit sagen, was es sonst noch an Möglichkeiten für eine persönliche Stillberatung in Ihrer Gegend gibt, denn untereinander kennen sich die meisten Kolleginnen auch von unterschiedlichen Organisationen. Außer den LLL-Stillberaterinnen gibt es noch die Beraterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AFS), die wie die LLL-Stillberaterinnen ehrenamtlich arbeiten. Außerdem gibt es noch Still- und Laktationberaterinnen IBCLC. Diese haben einen medizinischen Grundberuf und zusätzlich eine Ausbildung zur Stillberaterin und haben ein internationales Stillberaterexamen abgelegt. Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC verlangen ein Honorar für ihre Arbeit. Die nächstgelegene Still- und Laktationsberaterin IBCLC finden Sie unter www.bdl-stillen.de. Am einfachsten dürfte es aber wirklich sein, Sie fragen bei der LLL-Kollegin nach. Eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Ähnliche Fragen
Hallo zusammen, wie finde ich eine stillberaterin, PLZ 643.. wird die Beratung von der Krankenkasse übernommen? Vielen Dank!
Hallo ihr beiden, ich würde gerne eine Stillberaterin mal auf unser Stillverhalten (Baby 9 Monate) gucken lassen. Vor allem, weil sich doch öfter schmerzhafte Zahnabdrücke finden, als mir lieb ist. Es sind jetzt 7 Zähne und je mehr diese rauswachsen desto unangenehmer... Leider finde ich auf der Seite von LLL keine Beraterin in Köln. Kann das se ...
Liebe Biggi, zum Glück habe ich noch euch gefragt, denn meine Stillberaterin meinte ja, ich kann etwas Käse und Rahm anbieten, da wurde unser Kleiner gerade erst 6Monate. Sie meinte es sei ganz natürlich ihn von allem kosten zu lassen, wo er zugreifen will. Ausnahme sind nur Honig, Soja und Kuhmilch als Getränk meinte sie. Ich habe dann zu meinem M ...
Liebe Frau Welters, ich vermute dass ich dringend Hilfe beim Anlegen brauche, da mein Sohn (knapp 4 Wochen) teilweise kaum noch zum Trinken kommt, da er oft kurz nach Stillbeginn offensichtlich Bauchschmerzen hat, sich biegt, das Gesicht verzieht und den Kopf nach hinten reißt. Besonders die Nächte sind schlimm. Hin und wieder haben wir aber auch g ...
Hallo, habe in einem anderen Artikel gelesen das sie eine Stillberatung und Lac.... raussuchen würde wenn sie denn Ort unf PLZ bekämen. Ich würde gerne eine Fragen... habe Probleme beim Stillen das Gefühl nicht die Menge zu haben die meine Tochter möchte und mache mir dementsprechend Sorgen 58739 Wickede Ruhr ist mein Wohnort Vielen Dank und ...
Hallo, Ich verzweifle bald wirklich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (Flasche und Brust Verwirrung) haben wir es geschafft von der Flasche weg zu kommen. Jedoch ist es so, dass sie beim stillen Ihren Kopf nach hinten überstreckt und an meinem Oberarm saugt. Irgendwann kommt sie verärgert wieder richtigung Brust und bewegt den Kopf rasch nach ...
Liebes Stillberatungsteam, ich bin auf der Suche nach einer kompetenten Stillberaterin in der Nähe meines Wohnortes. Meine Postleitzahl lautet 99085. Mein 5 1/2 Wochen alter Sohn trinkt nur mit Stillhütchen an der Brust und nimmt nach vorher optimaler Gewichtszunahme seit etwa einer Woche nun fast gar nicht mehr zu. Ich brauche dringend Unterstütz ...
Liebe Biggi, erstmal möchte ich mein großes Danke aussprechen! Häufig war ich hier schon stille Mitleserin und so viele Antworten von Dir haben mir so gut weitergeholfen und mich beruhigt, das war einfach gold wert, vielen Dank! Nun bin ich an einem Punkt, an dem ich mir einen Ruck gebe und selbst hier eine Frage stelle. Auch bei mir geht es um S ...
Hallo Frau Welter, Es ist so, dass ich voll stille. Mein Sohn ist 14 Wochen alt , alles klappt gut. Allerdings bin ich nachts sehr verunsichert. Seit mein Sohn auf der Welt ist wird er 2stündlich wach. Ich stille ihn und er schläft weiter. Manchmal nuckelt er auch nur ein wenig. Mir selbst macht es nicht so viel aus. Klar habe ich auch Tage/Näch ...
Hallo, können sie mir für die plz 36205 eine stillberaterin empfehlen? Mein kleiner ist jetzt 5 Tage alt und ich habe das Gefühl er kann das Vakuum nicht immer halten. Er dockt oft nochmal ob und versucht weniger Brust einzuziehen . Ich versuche es immer wieder aber ich stille ihn gerade nachts wohl wissend das mehr brustgewebe erfasst werden m ...
Die letzten 10 Beiträge
- Wechselduschen/kalte Dusche
- Haltbarkeit Muttermilch
- Schmerzen beim Stillen - praktische Tipps?
- Nächtliches Stillen
- Mit 9,5 Monaten komplett abstillen - aber wie?
- Schmerzen in einer Brust
- Brust läuft aus nach Stillen
- Farbstoff bei Darmspiegelung und Stillen
- 25 Monate stillt wieder fast so oft wie ein Baby
- Brust mit Stillhütchen praller?