Emuh85
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist 8.5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Mittags bekommt er neben der Stillmahlzeit den Gemüse - Fleisch/Fisch Brei und Abends aktuell Getreide - Obst Brei. Zudem Fingerfood wie Brot, Avocado, Süßkartoffeln.... Viel essen möchte er aber nicht. Nur paar Bisse/Löffel. Da eine Milchallergie vermutet wird (wir haben leider schon seit Monaten keinen Termin beim Kinderarzt zum Bluttest bekommen) verzichten sowohl der Kleine als auch ich auf Kuhmilch. Eigentlich in Absprache mit dem Kinderarzt. Gestern war ich bei einer Ernährungsberatung die ganz entsetzt war, dass ich keine Milchprodukte zu mir nehme und unser Sohn keine Ersatznahrung bekommt,zwecks Calzium. Unser Sohn soll nun so ein Pulver (Spezialnahrung für Säuglinge bei Allergien) bekommen. Jedoch lese ich immer wieder, das Muttermilch den Bedarf decken sollte. Ich möchte ungern Fläschchen geben, wenn Stillen (nach hartem Kampf) für uns Beide so gut funktioniert. Zwar verzichte ich auf Milchprodukte, nehme jedoch z.B. Femibion Stillzeit in der Calzium ist, Esse Spinat, trinke Hafermilch etc. Haben sie da einen Tip. Zudem muss er Eisentropfen nehmen. Ich lese immer, das Kalzium die Eisenzufuhr hemmt. Ist es dann nicht Kontraproduktiv beides Zusätzlich zuzuführen? Ich möchte gerne das Richtige tun für mein Kind. Ich wäre Ihnen für einen Hinweis sehr dankbar.
Liebe Emuh85. Durch das Stillen ensteht kein Kalziummangel. Bei einer einigermaßen ausgewogenen Ernährung reicht diese vollkommen aus, um den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Zusätzliche Vitamingaben sind nur dann sinnvoll, wenn ein tatsächlicher Mangel besteht und dieser anderweitig nicht zu beseitigen ist. Keinesfalls ist es sinnvoll Vitamin- und Mineralstoffpräparate nach dem Prinzip "viel hilft viel" einfach so ins Blaue hinein zu nehmen. Denn "viel" kann auch zuviel sein und Probleme verursachen. Außerdem reagieren manche Babys empfindlich auf die Einnahme solcher Präparate durch die Mutter. Im Einzefall sollten diese Mittel nur in Absprache mit der Ärztin/Arzt genommen werden. Selbst wenn dein Kind nicht mehr gestillt werden würde, müsste es nicht unbedingt Kuhmilch trinken. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Muttermilcheisen ist u.a. deshalb so gut verwertbar, weil die Muttermilch einen relativ hohen Gehalt an Laktoferrin hat (in Kuhmilch ist nur sehr wenig Laktoferrin enthalten). Außerdem FÖRDERT das Laktoferrin in der Muttermilch die Aufnahme von Eisen aus der Beikost, wenn in zeitlichem Zusammenhang mit der Beikostaufnahme gestillt wird. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Lieben Gruß Biggi
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