Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillabstände steuern ? / 2 Wochen alt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillabstände steuern ? / 2 Wochen alt

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, bisher stille ich meine zweite Tochter nach Bedarf - war auch kein Problem, da mein Mann mir während dieser ersten 14 Tage strenges Wochenbett verordnet hat (juhu!) und den Haushalt und die Versorgung der "großen" (18 Monate) vollständig übernommen hat. Nächste Woche beginnt für mich der Ernst des Lebens: mein Mann geht wieder zur Arbeit und ich möchte zumindest beiden Töchtern gerecht werden (Haushalt darf anfangs gerne noch schludern). ABER: für die große Tochter haben wir feste Essens-, Wickel- und Schlafenszeiten, und die möchte ich gerne beibehalten. Ausserdem möchte ich der großen gerne 100% Aufmerksamkeit widmen während sie "dran" ist = ißt, gewickelt wird, ins Bett geht. Wie bringe ich das mit dem Trinkbedürfnis der "kleinen" unter einen Hut ? Muss ich ihr bestimmte Stillzeiten und -abstände angewöhnen ? geht das überhaupt ? wenn ja: ab welchem Alter ?!?! Die Kleine trinkt idR. sehr engagiert 10 Minuten an der Brust und schläft danach häufig ein. Aus meinem Stillprotokoll kann ich noch keine echte Regelmäßigkeit erkennen; höchstens dass die Abstände vormittags länger sind und nachmittags / abends kürzer werden (= Lehrbuchbaby....). Was kann ich tun, um mir das Leben in den nächsten Tagen nicht allzuschwer zu machen ? Herzlich, Heidi


Biggi Welter

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Liebe Heidi, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie Ihre Tochter in unregelmäßigen Abständen zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Solange das Kind gut gedeiht, können Sie es auch unbesorgt Ihrer Tochter überlassen, wie lange oder kurz sie an der Brust trinkt. Das Einzige, worauf Sie sich bei einem Baby verlassen können, ist, dass Sie sich auf nichts verlassen können. Der "Rhythmus" eines Baby ist ständigen Änderungen unterworfen und keineswegs eine feste Größe. Zwei Kinder unter zwei sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht auch in der Nacht regelmäßig auf. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihrem älteren Kind zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können? Wenn es einen Weg gibt, dass Sie wieder mehr Zeit für sich finden können und so zu etwas Erholung kommen, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem. Ihre ältere Tochter kann mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu "besonderen" Zeiten machen. Sie können die Stillzeiten dazu nutzen mit dem älteren Kind ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern des größeren Kindes, damit es sieht wie es war, als es so klein war. Sie können auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei. Wo schläft Ihr Baby denn? Falls es nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe schläft, versuchen Sie einmal, es direkt neben Ihnen (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben Ihrem Bett oder gleich mit in Ihrem Bett) schlafen zu lassen. So bekommen Sie nachts mehr Ruhe als wenn Sie aufstehen müssen. Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen. Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken. Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Denken Sie immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der Ihnen weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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durch gewichtsabnahme nach der geburt musst mein baby nach dem stillen noch die flasche bekommen .meine kleine ist jetzt 1 monat alt hat gut zugenommen.würd jetzt gerne nur noch stillen hab aber angst sie nimmt wieder ab.soll ich es versuchen ihr nur milch zu geben?was für medizin kann ich wärend des stillens nehmen,wenn ich eine erkältung habe


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