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Stillabstände - Baby 12 Wochen alt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillabstände - Baby 12 Wochen alt

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Liebe Biggi, mein Kind ist 12 Wochen alt. Ich tue noch voll stillen, möchte aber bald einige Mahlzeiten auf Flaschennahrung umstellen. Tagsüber stille ich jede 3. Stunde, und insgesamt ca. 7mal innerhalb von 24 Stunden. Ist es nicht ein wenig zu oft? Er trinkt pro Mahlzeit ca. 20-30 Minuten. Da wir noch nicht wirklich fixe Mahlzeiten (je nach Aufwachen in der Früh) haben, wird es wahrscheinlich schwer mit der Flaschennahrung, oder? (Nicht jeden Tag um die gleiche Zeit das Flascherl.) Sollte ich die Abstände zwischen den Mahlzeiten vergrößern? Vielen Dank! Gitta


Biggi Welter

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? Liebe Gitta, sieben Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden sind sicher nicht zu viel, im Gegenteil es ist eher unterdurchschnittlich. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Es wir inzwischen von allen Stillexperten eindeutig empfohlen, ein Baby nach Bedarf zu stillen und nicht nach der Uhr. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht auch dann bekommt, wenn es sie braucht und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann sich optimal einstellen. Darf ich fragen, warum Sie jetzt bereits eine Flasche einführen wollen? Damit beginnen Sie das Abstillen, das dann unter Umständen sehr viel schneller eintreten kann, als Sie es wollen. Beim Abstillen eines so jungen Babys gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz für die Muttermilch verwendet werden sollte. Sie kann Ihnen sagen, ob eine HA-Nahrung sinnvoll ist oder normale Pre-Nahrung verwendet werden kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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