Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

sehr kurze Stillabstände

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: sehr kurze Stillabstände

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Hallo! Mein Kleiner (3 Wochen) ist öfters schon eine Stunde nach Stillanfang WIEDER hungrig. Soll ich ihm dann zu trinken geben, oder ist es besser ihn schreien zu lassen, damit ein gewisser Mindestabstand erreicht wird? Chloe


Biggi Welter

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? Liebe Chloe, bitte lassen Sie Ihr Kind NICHT schreien!! Es ist nicht sinnvoll, die Abstände hinauszögern zu wollen. Ein Hinauszögern führt nicht dazu, dass das Baby bei der nächsten Stillzeit mehr trinkt, sondern das dann erschöpfte Baby trinkt oft sogar weniger. Dadurch kann es dann sehr schnell zu einem Kreislauf mit einem immer schlechter trinkenden Baby, zurückgehender Milchmenge und einer ganzen Reihe von (Still)Problemen führen. Der Magen Ihres Babys ist noch recht klein, Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf kleine, häufige Mahlzeiten eingestellt. Alle Stillexperten raten einhellig zum Stillen nach Bedarf und die Uhr vergessen Sie am besten. Ihr Baby ist gerade erst mal drei Wochen alt und verhält sich so, wie es von einem drei Wochen alten Menschlein zu erwarten ist: es will dauergestillt werden. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch Ihr Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Sie werden an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Wenden Sie sich doch einmal an eine Kollegin vor Ort und führen Sie ein direktes Gespräch mit ihr. Wenn Sie mir Ihren Postleitzahl mit Wohnort angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Chloe, so wie dir ging es mir auch mal, es wäre jedoch völlig falsch deinen Spatz schreien zu lassen...(vorausgesetzt er ist gesund)gib ihm einfach zu trinken wann er möchte, es ist noch viel zu früh für feste Zeiten, und bei dem Wetter hat er ja auch mehr Durst...nach 6-8 Wochen hatte sich mein Sohn dann selber den 3-5 Std. Rhytmus angewöhnt... Nicht verzweifeln und viel Glück...


Mitglied inaktiv

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Hallo, Chloe, wenn Du hier im Archiv oben als Suchbegriff "Mindestabstand" eingibst, erfährst Du, dass das mit dem Mindestabstand ein nicht auszurottendes und völlig unnötiges Ammenmärchen ist. Ich habs die ersten paar Wochen auch geglaubt.... Gib dem Kind zu essen, wenn es hungrig ist, Mindestabstände sind nicht nur unnötig, sondern mit dem Schreienlassen auch absolut unmenschlich für ein so kleines Baby! lg Doro


Mitglied inaktiv

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Danke für Eure Antworten! Ich versuchs dann eben auszuhalten, und ihm nach Wunsch zu trinken zu geben! Ich war heute ziemlich verzweifelt, da ich die letzten Tage nur noch halbnackt durch die Wohnung laufe, fürs Wiederanziehen nach dem Stillen bleibt keine Zeit! Chloe


Mitglied inaktiv

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Hallo, Mach ruhig weiter so, Dein Kind wird es Dir danken. Ich komme auch zur Zeit nicht dazu, mein Nachthemd zuzuknöpfen. Manchmal kann ich mich auch vormittags vor 10.00Uhr gar nicht anziehen. Ist aber kein Problem. Dann lasse ich eben das Telefon klingeln und an die Tür gehe ich auch nicht - mein Kleiner ist mir im Moment viel wichtiger! Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute Annett


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