Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter wird im März zwei Jahre. Bisher habe ich sie zum schlafenlegen immer noch gestillt. Auch nachts gehe ich auf ihre Forderung bei Mama Trinken ein. Jedoch ist es seit Monaten so, dass sie fast ausschließlich an der rechten Brust trinkt und mir diese entseztlich schmerzt, da sie nachts oft über eine Stunde (es kann auch länger sein) diese nicht loslässt. Entweder sie verbeist sich dann rein oder sie schreit so entsetzlich, dass man doch wieder nachgibt. Vor zwei Nächten war es so schlimm, dass sie mich 8 mal! geweckt hat und ich am Tag kaum gehen konnte vor Müdigkeit. Auch der Versuch ihr stattdessen Mineralwasser nachts zu geben fruchtet nicht. Da sie eine sehr gute Esserin ist, glaube ich nicht, dass es am Hungergefühl liegt. Schnuller hat sie noch nie gewollt. Ich würde sie gerne sich von selbst abstillen lassen, aber mein Körper als auch meine Psyche schaffen das langsam nicht mehr. Was kann ich tun ohne ihr zu schaden und ihr die körperiche Nähe zu mir zu nehmen? Manchmal lässt sie sich auf den Bauch legen und ich lege dann für lange Zeit den Arm um sie aber das klappt auch nicht immer. Lieben Gruß blume02
Liebe Blume02, Sie haben selbst schon erkannt, dass Ihrer Tochter sehr bewusst ist, dass das Stillen viel mehr als nur Nahrung ist und da sie noch nicht so weit ist, von sich aus darauf zu verzichten, fürchtet sie jetzt, diesen wichtigen Teil ihrer Beziehung zu Ihnen zu verlieren. Deshalb ist es ein sehr weiser Entschluss, dass sie den Abstillversuch zunächst einmal beendet haben, um die Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Wenn es Ihnen möglich ist, dann warten Sie bis zu einem neuen Versuch solange ab, bis sich die Gemüter wieder beruhigt haben und Ihre Tochter nicht mehr so aufgebracht und verunsichert ist. Das Festbeißen ist verständlicherweise für Sie nicht angenehm und darüber sollten Sie mit ihr sofort sprechen und ihr erklären, dass Sie das absolut nicht gut finden. Sie können beim Abgewöhnen dieser Angewohnheit ähnlich vorgehen, wie bei einem Kind, das beim Stillen beißt. Erklären Sie Ihrem Kind zunächst, dass es damit aufhören soll. Beim nächsten Mal, wenn sie sich festbeißt, nehmen Sie sie von der Brust, sagen "nein" Hilft das alleine noch nicht, können Sie Ihre Tochter in Verbindung mit einer Erklärung, dass Sie das keineswegs lustig finden ein Stück von sich wegrücken oder Sie stehen auf. Mit liebevoller Konsequenz werden Sie Ihrem Kind diese Angewohnheit abgewöhnen können.. Sobald sich die Situation insgesamt wieder beruhigt hat, können Sie einen neuen Abstillversuch unternehmen. Reden Sie mit Ihrer Kleinen darüber, das Sie die Stillzeit nun ausklingen lassen wollen, damit sie sich nicht überrumpelt fühlt. Auch Zweijährige verstehen schon sehr viel, wenn wir mit ihnen sprechen. Treffen Sie zum Beispiel eine Abmachung mit ihr, dass Sie jeden Abend etwas kürzer stillen und dann eine Geschichte erzählen. Verändern Sie das Abendritual und beziehen Sie den Vater stark mit ein. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihr zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was machen Sie, wenn dasKind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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