Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreien beim Stillen

Frage: Schreien beim Stillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

HAllo Biggi, meine Süsse Maus 16 Wochen will irgendwie nicht mehr trinken,ich gönn Ihr auch die Auszeit weil ich Sie nicht zwingen will dann versuche ich es ein bis zwei Stunden später noch einmal weil Sie Hunger hat doch sobald ich Sie anlege schreit Sie ich bleib da eigentlich ziemlich cool damit ich meine Süsse nicht noch mit meinen Stress belasten möchte.Sie trinkt dann für eine Min. dann wieder schreien 1-2 Min. trinken dann wieder schreien usw. Es macht wirklich kein Spass mehr doch Sie macht sonst über den Tag hinaus einen sehr agilen Eindruck Sie spielt , lacht und überhaupt ist Sie ein fröhliches Mädchen.Ich habe es mal letztens versucht Sie im spazieren zu Stillen mit rytmischen schauckeln klappt wunderbar doch das ist doch kein normaler Zustand...Sollte ich vielleicht abstillen??Sie macht immer so ein Terz beim Stillen das es irgendwie keinen Spass mehr macht.Mir kommt es sofor als ob Sie im Hungerstreik ist Sie will und will nichts essen und ist trotzdem glücklich.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ilayda, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Auf Anhieb gibt es noch mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deiner Tochter. Zum einen erlebt deine Tochter jetzt ihre Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig "Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann "erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit "Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deiner Tochter die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Danke Biggi !!!! Mit dem Stillen beim Umhergehen klappt es ganz gut,ich glaube meine Süsse langweilt sich wenn ich >Sie im sitzen stille (das hört sich doof an , ich weiss...)Doch wenn ich Sie so Umher trage schaut Sie ununterbrochen die Gegend an und ist glücklich.Sie ist einfach ein Energiebündel gemischt mit sehr viel Temparament Sie vordert ganz schön viel für Ihr Alter Ich hoffe das ,das der Grund ist und keine Schmerzen die Sie Quelen... Danke noch mal Biggi... Ich würde mich freuen wenn du mir die Nr. einer Stillberaterin zusenden würdest,meine Plz. 51103 Köln


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ilayda, sollte das Verhalten deiner Kleinen nicht besser werden, solltest Du vorsichtshalber zum Arzt mit ihr gehen. Du kannst dich in Köln an Frau ALBACH Martina, Tel.: 0221 6640020 wenden, sie ist eine liebe Kollegin, bitte grüße sie von mir. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Unsere Tochter ist 10 Wochen alt und es ist jetzt schon öfters vorgekommen, dass sie plötzlich ganz hysterisch schreit. Sie hat die Augen dann ganz weit aufgerissen und sieht so aus als hätte sie Todesangst. Einmal kam dies in der Wiege vor, die anderen Male an der Brust, wo sie sich dann abgestoßen hat. Deshalb die Frage erstmal an die Stillberatu ...

Hallo an alle. Ich habe Zwillinge, die drei Monate alt sind. Ich Stille und gebe die Flasche. Seit ein paar Tagen schreit die eine der beiden bevor ich überhaupt in der Lage bin sie an die Brust zu legen. nachts trinkt sie ganz normal ohne Probleme aber am Tag schreit sie wie am Spieß. Ihre Schwester geht ganz normal an die Brust aber ab und ...

Hallo Biggi, meine Tochter wird in 2 Monaten 2 Jahre alt und ich stille sie noch nachts, Abends zum Einschlafen und am Wochenende wenn sie nicht in der Kita ist mittags zum Einschlafen. In der Kita schläft sie problemlos alleine. So langsam würden wir gerne das Stillen reduzieren, damit sie nicht nur auf Mama fixiert ist, sondern auch vom Papa ...

Hallo. Ich wende mich an Sie wegen meiner zweiten Tochter (geb. 15.01.2022). Sie ist ein aufgewecktes, liebes Kind und tagsüber auch relativ "entspannt". Wir haben aber seit mehreren Wochen furchtbare Nächte. Ich Stille sie noch tagsüber einmal mittags und sie isst super. Der Mittagsschlaf klappt auch super. Sie schläft dann in der Krippe bzw. Auch ...

Liebe Biggi, Ich lebe zur Zeit im Ausland und da es hier kaum Zugang zu Stillberaterinnen oder Hebammen gibt, bin ich sehr dankbar, im Forum immer wieder Antworten auf meine unzähligen Fragen zu finden. Meine Tochter ist 10 Wochen alt. Zu Beginn habe ich das Stillen sehr genossen, inzwischen wird es aber immer mehr zu einem Kampf. Seit einige ...

Schönen guten Tag Frau Welter, ich habe folgendes Problem bzw Bedenken, vielleicht können Sie mir was dazu sagen: Mein Sohn, 9 Wochen alt, wurde am Dienstag geimpft, der Tag verlief ganz "gut", er hat viel geschlafen. Jetzt weiß ich nicht, ob das Problem jetzt daher kommt oder was anderes schuld daran sein könnte. Heute will er so gar nicht ...

Hallo, ich erhoffe mir gerade wirklich viel von Ihrer Antwort, da ich langsam nervlich am Ende bin.  Seit ca 2 Wochen meckert mein Sohn (6wochen) während des stillens. Er trinkt und kommt aus dem schlucken nicht mehr heraus, dann fängt das meckern an. Er verschluckt sich häufig und zieht den Kopf nach hinten oder spuckt die Brustwarze aus un ...

Liebe Frau Welter, meine Tochter ist 9 Wochen alt. Sie wird voll gestillt und gedeiht auch gut. Vor allem tagsüber gibt es Phasen in denen sie schon kurz nach dem Anlegen immer wieder ihren Kopf weg zieht und unruhig ist, schreit und dann aber wieder andockt und zwei Schlucke nimmt und dann das ganze Spiel von vorne. Manchmal trinkt sie zuvor 5 ...

Hallo! Ich bin auf der Suche nach Rat zu meiner Situation. Mein Baby ist 10 Wochen alt und war von Anfang an - trotz Problemen mit dem Zungenbändchen und einer Schiefheit durch eine schwere Geburt - eine sehr gute Esserin. Sie ist mit Größe und Gewicht auf der 90. Perzentile. Zungenbändchen wurde mittlerweile gelöst und die Schiefheit wird rege ...

Guten Tag liebe Biggi   Ich verzweifle langsam, hoffentlich kannst du mir helfen.  Mein Kind ist jetzt 14 Wochen alt und voll gestillt. Seit 1-2 Wochen haben wir an manchen Tagen (nicht immer!) folgendes Problem: Sie wacht auf, ist bestens gelaunt und nach einer Zeit, zeigt sie erste Hungerzeichen. Dann lege ich sie an und der Spießrutenl ...