Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen beim Nuckeln

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schmerzen beim Nuckeln

Menina

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Guten Tag Frau Welters, Ich habe ein wirklich schmerzhaftes Problem, und weiß schön langsam nicht mehr weiter. Meine Tochter (gut 6 Monate) schläft hauptsächlich an der Brust beim Nuckeln ein. Stillen war für mich tatsächlich noch nie vollkommen schmerzfrei, aber es wird aktuell eher schlimmer. Kurz zur Info: Ich hatte von Anfang an immer ein reibendes Gefühl beim Stillen, meine Hebamme und auch eine Stillberaterin die mehrmals vor Ort da waren, versicherten mir aber, dass das Anlegen passen würde (obwohl ich fast immer eine etwas gequetschte Brustwarze hatte, sie meinten das wäre kein Problem/nicht so schlimm). Ein Vasospasmus/Soor/kurzes Zungenband usw. wurde alles ausgeschlossen. Tatsächlich wurde es mit der Zeit besser, bzw. habe ich mich vielleicht auch einfach daran gewöhnt bzw die Trinkdauer und die Trinkhäufigkeit haben sich natürlich auch deutlich verringert. Allerdings nicht das Nuckeln vor dem Einschlafen. Seit einigen Wochen fällt mir auf, dass meine Tochter die Brustwarze noch weniger und "schlampiger" in den Mund nimmt als sonst. Eine zweite Stillberaterin bestätigte mir das und zeigte mir, wie ich sie dazu bringen könnte wieder mehr Brust in den Mund zu nehmen. Das funktioniert allerdings überhaupt nicht, sie wehrt sich total dagegen, stößt sich mit den Händen weg und zieht die Mamille so weit aus dem Mund, bis es für sie wieder passt. Beim Einschlafen und auch in der Nacht ist sie zudem immer unglaublich unruhig, geht ständig an die Brust und wieder weg und zieht die Brustwarze dabei immer sehr ruckartig (und schmerzhaft) heraus. Das geht oft 30min und länger. Und dann kommt ja erst noch das "richtige" Einschlafnuckeln. Hinzu kommt, dass sie unten auch schon zwei Zähne hat. Folgendes habe ich sonst noch probiert: - sie immer wieder neu anlegen (hilft gar nicht, bewirkt im Gegenteil eher dass sie noch länger braucht um einzuschlafen) - ihr vor dem Schlafengehen einen Beißring anbieten auf dem sie sich "austoben" kann - Immer wieder den Schnuller anbieten wenn es zu sehr schmerzt (klappt manchmal) - unter Tags im Tragetuch in den Schlaf tragen (klappt gut wenn wir spazieren gehen, im Haus nicht) - allerdings ist das abends zum ins Bett gehen noch schwieriger, weil sie wach wird wenn ich sie aus dem Tragetuch heraus ins Bett legen will Ich liege momentan wirklich fast jeden Abend weinend und schweißüberströmt im Bett und bete, dass sie endlich schläft. Ich weiß mir keinen Rat, außer den Schmerz zu ertragen. Vielleicht haben Sie ja noch eine Idee oder einen Tipp was ich machen oder ausprobieren könnte. Denn ich denke, dass uns das Einschlafstillen noch recht lange begleiten wird. Ich danke Ihnen schon mal recht herzlich! Menina


Biggi Welter

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Liebe Menina, Gerde WEIL es sich noch eine ganze Weile hinziehen kann, braucht es viel Geduld und noch mehr Konsequenz. Ihr Baby kann und muss lernen, dass Ihnen das Stillen so Schmerzen bereitet. Sicherlich gibt es erst einmal ein großes Theater, aber wenn Sie konsequent und hartnäckig bleiben, wird es irgendwann klappen! Sobald Ihr Baby zubeißt, reißen Sie es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehen Sie es nahe an sich heran. Wenn Sie es nahe an sich heranziehen, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für die Brust, wenn das Baby loslässt, als es von der Brust zu reißen. Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: • das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. darf. • das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Ich hoffe, es klappt bald besser, seien Sie wirklich konsequent, Sie müssen nicht leiden! Lieben Gruß Biggi


Menina

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort :) Das werde ich ausprobieren! Und wegen den reibenden Schmerzen beim langen Nuckeln bzw. dem Problem, dass sie die Brustwarze nicht richtig in den Mund nimmt, wird es wahrscheinlich schwierig sein ihr das wieder unzugewöhnen, oder was denken Sie? Viele Grüße Menina


Biggi Welter

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Liebe Menina, mit viel Geduld schaffst Du das :-) Biggi


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