Mitglied inaktiv
Hallo, meine Probleme scheinen ja vóll im Trend zu liegen... Meine Tochter 16 Monate verweigert seit 2 Wochen den Mittagsschlaf. Ich gehe am Krückstock.... Sie schläft stillend ein, würde auch gern weiterschlafen, wenn ich auf dem Sofa sitzenbliebe und sie an der Brust hängen liesse. Sobald ich sie ins Bett trage, brüllt sie wie am Spiess, und das wars. Und bei allem Verständnis: ich mag jetzt nicht auch noch meine Nachmittage unterm Stillkissen verbringen! Abends geht sie um 23 Uhr mit uns schlafen, wird im Bett gestillt. Sonst habe ich sie dann in ihr Bett gelegt, das bei uns steht, jetzt gibt es das gleiche Theater wie oben beschrieben. Also schläft sie jetzt bei uns im Bett. Notgedrungen, begeistert bin ich nicht. Jeden 2. bis 3. Abend schläft sie erst um 2, will vorher wieder aufstehen und spielen, ich lasse sie aber nicht. Manchmal schläft sie glatt 4 oder 5 Std. im Stück oft aber auch nur 2 oder 3. So langsam mag ich nicht mehr. Bei allem Verständnis, manchmal hege ich den Verdacht, ob wir nicht doch was falsch gemacht haben... Und ich möchte nachts schlafen und ausruhen, und nicht tagsüber. Hast du trotzdem Tips für uns? Schreien lassen will ich sie natürlich nicht, aber dieses Theater will ich auch nicht mehr, unter anderem auch, weil im Herbst ein Baby auch noch sein Recht einfordern wird, und wo bleibe ich dann??? Danke, Erika
? Liebe Erika, ich kann gut nachempfinden, wie müde Du bist, denn ein Kleinkind und erneut schwanger ist unter günstigen Umständen schon anstrengend. Deine Tochter ist jetzt in einem Alter in dem nicht gerade wenige Kinder anfangen auf den Mittagsschlaf zu verzichten, nicht alle Kinder halten bis ins Kindergartenalter hinein einen Mittagsschlaf. Du schreibst, dass deine Kleine mit dir auf dem Sofa sitzend einschläft und aufwacht, sobald Du sie ins Bett trägst. Hast Du schon einmal versucht, sie entweder auf dem Sofa liegen zu lassen oder dich gleich mit ihr ins Bett zu legen? Kaum ein Kind wird nicht wach, wenn es umgebettet wird und Du könntest zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn ihr euch gemeinsam hinlegt: Du bekommst eine kleine Pause, in der Du etwas ausruhen und die Beine hoch legen kannst und deine Tochter kann liegen bleiben und wird nicht mehr umhergetragen. Sobald sie richtig eingeschlafen ist, kannst Du wieder aufstehen. Gerade wenn Du wieder schwanger bist, tut dir eine Pause tagsüber gut. Es wird viele Menschen geben, die dir jetzt empfehlen, mit deiner Tochter ein sogenanntes Schlaftraining durchzuführen. Zu diesem Thema werde ich dir eine Buchbesprechung einer Stillberaterinnenkollegin und Ärztin anhängen. Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass deine Tochter spürt, dass „Konkurrenz" im Anmarsch ist? Kinder in ihrem Alter haben zwar vielleicht noch nicht die Fähigkeit sich verbal so auszudrücken und auch das Sprachverständnis erscheint unter Umständen noch nicht so weit, dass ein Kind etwas doch relativ Abstraktes wie eine frühe Schwangerschaft versteht, aber sie haben sehr feine Antennen für solche großen Ereignisse und es kann sie sehr verunsichern. Verständlicherweise will sich das Kind dann vergewissern, dass seine Mama weiter für es da ist und klammert (vor allem nachts). Deine Tochter will dich nicht ärgern oder provozieren. Du hast auch nichts falsch gemacht. Es ist einfach die Erwartungshaltung in unserer Gesellschaft, die von unseren Kindern etwas verlangt, was viele schlicht und ergreifend noch nicht leisten können. Da wir als Eltern selbstverständlich den Erwartungen unserer Umwelt auch ausgesetzt sind, beginnen wir zu zweifeln, wenn ein Kind sich nicht so verhält, wie es (anscheinend) alle anderen Kinder tun. Nicht umsonst gibt es viele Mütter, die einfach erzählen, ihr Kind schlafe nachts zehn oder zwölf Stunden ohne aufzuwachen obwohl es gar nicht stimmt. Diese Frauen haben es einfach satt ständig in Erklärungsnot zukommen, warum denn ihr Kind nicht „funktioniert". Leider erhöhen sie dadurch den Druck auf die nächsten Mütter, die wiederum glauben, dass nur ihr Kind alleine und als einziges in der ganzen Stadt nachts aufwacht und abends schwer einschläft. Doch wie kannst Du jetzt einen Weg finden, dass Du dich wieder besser fühlen kannst und nachts zu mehr Ruhe kommst? Beobachte einmal euren Tagesablauf genau und schau, wann deine Tochter müde zu sein scheint. Probier aus, ob es euch beiden gut tut, einen eher gleichmäßigen Ablauf in euren Alltag zu bekommen. Viele Kinder kommen problemlos damit zu recht, wenn der Alltag sehr spontan abläuft, aber manche Kinder brauchen einen verlässlicheren Rahmen. Lass den späten Nachmittag und den Abend ruhig angehen und ausklingen. Ein festes Ritual vor dem ins Bett gehen kann deiner Tochter helfen. Falls dein Partner dich unterstützen kann, dann spanne ihn ein. Auch wenn Väter keine Brust zum Stillen haben: sie können Kleinkinder ebenfalls beruhigen, sich mit ihnen beschäftigen und sie trösten. Wir Mütter können unseren Partnern da durchaus mehr Kompetenz zugestehen als wir es oft tun. Es wird wahrscheinlich nicht so sein, dass deine Tochter nie protestiert, aber es ist ein großer Unterschied, ob sie alleine in ihrem Bett (oder Zimmer) weinen muss oder geborgen in deiner Nähe erfährt, dass es Grenzen gibt. Kinder brauchen liebevolle Führung und Anleitung und ein beständiges Eingehen auf ihre Bedürfnisse. Das heißt keineswegs „laisser faire" wie es Kritiker behaupten, sondern liebevolle und verständnisvolle Konsequenz, die sich langfristig auszahlt. LLLiebe Grüße Biggi Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC
Mitglied inaktiv
Hallo Erika, ich würde Dir das Buch "Jedes Kind kann Schlafen lernen" empfehlen, auch wenn Deine Kleine dann evtl. doch mal etwas weint. (Mein Sohn hat 2 Abende je 15 Minuten geweint und geht seitdem anstandslos ins Bett und schläft alleine ein). Ich weiß, das Programm ist nicht jedermanns Sache, aber lies es Dir mal in Ruhe durch. LG Jutta
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