Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

schlafen - machen wir was falsch?

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Frage: schlafen - machen wir was falsch?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi! Seit ca. 5 tagen ist nichts mehr so wie vorher und mir fällt außer dir niemand ein, den ich dazu befragen könnte. der kleine ist gerade 4 monate und eine woche alt. bisher hat er problemlos geschlafen: wurde abends so zwischen 7 und 9 müde, ich hab ihn gestillt er ist eingeschlafen. da unsere wohnung relativ groß ist, lege ich ihn nie allein ins schlafzimmer (zu weit weg vom wohnzimmer), sondern er lag in der wiege oder später auf einer breiten couch im wohnzimmer bis wir ihn mit uns ins bett genommen haben (so um 23 uhr). den transport hat er nie bemerkt, trinken wollte er immer erst wieder so um 2 uhr früh und danach noch irgendwann vorm aufstehen. tja und jetzt will er stündlich bis 2-stündlich. ich zähle nicht mehr, verliere eh den überblick und teilweise hab ich das gefühl er hängt nonstop an der brust (da ich ja auch wieder einschlafe hab ich keine ahnung). an sich würde mich das ja nicht stören, da es gerade in diesem alter wohl 1000 erklärungen gibt. ungewöhnlich ist nur, dass er jedesmal aufschreit und nicht wie sonst leise signalisiert, dass er was will und mir zeit zum "auspacken" lässt. ja, er macht sich sogar total steif, wirkt fast als müsste er ein bäuerchen machen oder als hätte er ohrenweh. aber das würde wohl kaum einfach am morgen verschwinden, so dass er den ganzen tag gut drauf sein kann, oder?? es scheinen auch keine zahnschmerzen zu sein. lange rede kurzer sinn: mich verwirrt nur, dass er um so viel unruhiger ist und auch nachts mehr schreit. wenn du mir sagst, dass ist alles total normal und er reagiert halt so auf hirnwachstum und schwer zu verarbeitende erfahrungen, bin ich sofort beruhigt. oder kann es sein, dass an unserem "einschlafritual" was nicht stimmt? ich lag übrigens die letzten beiden nächte schon um 19 uhr mit ihm im bett, aber das war auch keinen deut besser. weiß aber auch nicht wie ich das problem langfristig lösen kann: alleine ins bett legen kann ich ihn nicht (horror vor SIDS), selber will ich aber auch nicht immer schon um 7 ins bett?!?! Danke für die Auskunft!


Biggi Welter

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Liebe Monika, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch viel zu jung für Beikost. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Konnte ich dich ein wenig beruhigen? LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Monika! Komisch - bei uns war es ganz genau so - auch genau mit 4 Monaten, dabei hatte Emily vorher durchgeschlafen. Wenn sie dennoch kam hat sie nur etwas geredet bis ich sie an die Brust genommen habe. Mit 4 Monaten began sie laut schreiend wach zu werden - und dass nicht zu selten (c; Ich vermute es liegt daran, dass die Kleinen in dem Alter eine gewisse Angst vorm Alleine-Sein entwickeln (??) oder durch beängstigende (???) Träume aufwachen (???). Vielleicht ärgern sie sich auch einfach wachzuwerden (??). Ich weiss es nicht aber es kommt in dem Alter wohl sehr oft vor. Ein kleiner Lichtblick (oder eine Schreckensmeldung, ich weiß ja nicht was du erwartest *g*): Bei uns war der nächtliche "Terror" mit 8 Monaten von einer auf die andere Nacht vergessen, seid dem schläft sie wieder durch und moppert beim Aufwachen nur kurz, dreht sich zurecht, robbt etwas näher an mich dran und schläft alleine weiter. LG Jenny


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