Mitglied inaktiv
Hallo!Ich habe eine 14 Tage alte Tochter und das Problem,dass sie immer nur sehr wenig trinkt und dann entweder einschläft oder das Interesse verliert. Oft trinkt sie keine 5min, gerade eben bspw waren es genau 3 min, bis sie eingenickt ist. Wecken durch Füßchen kraulen etc bringt leider so gut wie nichts. Sie wachte nach 5min von selber auf,hatte dann aber kein Interesse mehr zu trinken.Ich schätze mal der erste Hunger ist gestillt und das reicht ihr auch dann.Demzufolge muss ich sie sehr oft stillen, teilweise jede halbe Stunde. Das ist für mich schwierig,denn ich muss mich zwischendurch auch um meinen 2jährigen Sohn kümmern. Ich weiss,dass sie ja auch noch sehr klein ist und ich nicht erwarten kann,dass sie riesen Abstände zwischen den Mahlzeiten hat.Ich geniesse das Stillen auch sehr, aber so ist es schwierig für mich noch andere Dinge zu erledigen :) Ausserdem hat sie wohl etwas Probleme mit Blähungen und ich gebe ihr Sab Simplex vor dem Stillen. Aber da sie eben so häufig an die Brust möchte ist das auch schwierig, ich kann ihr ja nicht alle 30min Sab geben!? Auch nachts ist es oft das gleiche Spiel, sie wacht auf,trinkt kurz, will dann nicht mehr.Und wenn ich gerade wieder eingeschlafen bin will sie wieder :( Wäre für einen Tip sehr dankbar! LG Stinkstiefelchen
Liebe Stinkstiefelchen, dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und auch Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwei Wochen zu erwarten. Sab Tropfen enthalten einen Wirkstoff, der entschäumt. Da Muttermilch aber nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirkt dieses Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen und das kann eine Stillberaterin sich bei euch einmal ansehen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ihr Baby ist erst zwei Wochen alt und es hat noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Sie müssen sich vorstellen, dass Ihre Kleine bis vor zwei Wochen Tag wie Nacht ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wie viel Uhr es war. Es war immer gleichmäßig warm und die Geräusche um sie herum hatten auch eine gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung muss sie sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit und zwei Wochen sind viel zu wenig Zeit, um diese Umstellung einfach zu bewältigen. Geben Sie sich und Ihrem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um Euch an das neue Leben zu gewöhnen. Denken Sie daran, dass Sie jetzt Wöchnerin sind. Leider ist es in unserer Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie in die sich hinlegen, spazierengehen oder sonst etwas für sich tun ... Vielleicht finden Sie einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit dem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder sich mit dem größerem Kind beschäftigen oder SICH etwas Gutes tun. Achten Sie darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch Ihre beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese "gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, vielen lieben Dank für ihre sehr ausführliche Antwort....ich werde es nun einfach so machen,dass ich der kleinen die Brust gebe,wann sie es braucht.Und die Uhr verbanne ich in den Keller :) Ihren Rat bezüglich des Ruhens werde ich mir zu Herzen nehmen, ich habe glücklicherweise aber auch einen lieben Mann,der mich entlastet,wo er kann. Der Rest der Verwandtschaft wohnt leider etwas entfernt. Bisher hatte ich schon den Eindruck,dass Sab Simplex hilft, aber vielleicht war es ja auch nur der Wunsch! Meine kleine dockt beim Stillen sehr oft ab und wieder an, vielleicht schluckt sie dabei einfach Luft. Nochmals vielen Dank für die Ratschläge, sie haben mir sehr geholfen!
:-) Biggi
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