Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Saugverwirrung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Saugverwirrung

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Liebe Frau Welter Ich habe am 22.12.2004 meine Tochter auf die Welt gebracht. Aufgrund von anfänglichen Atemproblemen musste sie für ein paar Tage auf die Neo. Die erste Woche sollte sie nicht gestillt werden, sondern mit dem Fläschchen ernährt werden. Nun sind wir seit ca 10 Tagen zu hause und es geht ihr gesundheitlich sehr gut. ausser dass sie noch etwas gelb ist, was aber gemäss ärztin ganz in ordnung ist und in den nächsten tagen weg gehen soll. nun möchte ich eigentlich sehr gerne stillen. habe eigentlich sobald ich konnte (seit ca. 10 tagen) immer angelegt. So ca. 1 x pro tag trinkt sie dann auch eine 1/4 h. den rest erhält sie dann mit dem fläschchen. im weiteren pumpe ich ca. alle 3-4 h ab und denke, dass ich genug milch habe. bis sie jedoch mal saugt, vergeht meist auch nochmals eine 1/4 h, in der auch so manche tränen fliessen. ich hatte bereits 2 mal eine stillberaterin hier. sie meint, dass sie den mund eigentlich recht gut aufmache, aber die zunge zu weit hinten ist oder sogar im gaumen. irgenwie habe ich auch etwas angst, dass ihr die ewigen auch etwas nervbenaufreibenden uebungen langsam verleiden und ich durch das viele ueben vielleicht nur schade. haben sie mir vielleicht noch einen tip? danke für ihre hilfe


Biggi Welter

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Liebe Daniela, das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3?932022?02?5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL?Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL?Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das rusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche ? je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Sie brauchen aber dringend eine kompetente Beratung vor Ort. Ein gesundes, voll ausgetrages und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es "gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Dieser "Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Sie auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könnten. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Sie werden einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Sie jemanden finden könnten, der Sie in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert. Es lohnt sich aber in diesem Alter auf alle Fälle! Viel Erfolg, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße Biggi


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