Lottchen13
Hallo, meine Tochter ist jetzt 6,5 Wochen alt. Sie wird voll gestillt und gedeiht sehr gut. Das Geburtsgewicht lag bei 4200 Gramm, das Saugbedürfnis er von Anfang an sehr groß. Das Stillen hat bis vor circa einer Woche sehr gut funktioniert. (Tagsüber alle 2,5-3,5 Stunden, aktuell schläft sie nachts 6 Stunden am Stück) Seit circa 1 Woche ist sie teilweise unruhig an der Brust; es gibt manchmal regelrechte "Tobsuchtsanfälle". Sie reißt sich von der Brust weg, schreit und rudert mit Armen und Beinen. Das ist nicht jedes mal, aber oft an der 2. Brust. Sie gibt ganz klare Hungersignale, "flippt" dann aber aus. Oft wird sie dann Verlauf ruhiger und trinkt. Meine Hebamme hat mir von Anfang aufgrund des ausgeprägten Saugbedürfnisses zu einem Schnuller geraten. Könnte das eine Saugverwirrung sein? Mein Milchspendereflex ist nachts und morgens sehr ausgeprägt, da verschluckt sie sich zwar häufig, aber trinkt ruhiger als den Rest des Tages. Meine Tochter schreit eigentlich sehr wenig am Tag, wirkt sehr ausgeglichen und ist bei fremden Menschen (Großeltern, Freunde) auf dem Arm IMMER sehr ruhig und wirkt total zufrieden. Nur bei mir ist es ganz oft so, dass sie in meinem Arm anfängt, sich zu überstrecken und mit den Armen und Beinen zu rudern. Manchmal weint sie kurz um mir zu signalisieren, dass sie sich unwohl fühlt. Wenn sie schreit, kann ich sie oft gut beruhigen, aber dieses Verhalten verunsichert mich total. Fühle mich dann sehr unsicher, weil mir dann Gedanken kommen, dass sich mein Kind bei der eigenem Mutter unwohl fühlt. Momentan ist mir nur noch zum Heulen zumute. Meine Hebamme meint, es liege daran, dass sie meine Milch riecht. Aber irgendwie scheint das mir wenig plausibel, da es fast von Anfang an ist und eigentlich unabhängig von den Mahlzeiten. Ich bin 24h mit ihr zusammen, sie schläft auch noch bei uns im Bett. Was kann ich denn nur machen Für eine Antwort bin ich sehr dankbar und danke vielmals im Voraus. Liebe Grüße
Liebe Lottchen13, eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen. Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Günstig wäre dazu, dass Du ein paar Baby und Stilltage einlegst. Das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Die Ruhe und eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und Trinken entsprechend deinem Durstgefühl können dann viel dazu beitragen, dass alles wieder ins Lot kommt. Am besten wendest Du dich auch einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Schreibe mir doch in ein paar Tagen bitte noch einmal, ob es dann besser klappt. LLLiebe Grüße, Biggi
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