Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Satt? und schreien

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Satt? und schreien

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, mein kleiner ist jetzt 3 Monate alt. seit ca. 3-4 Wochen trinkt er am Abend nur 5-6 Minuten und fängt dann an zu schreien saugt nur kurz und lässt die Brust dann wieder los. er wirkt nich unzufrieden und hält die Nacht auch 6-8 Stunden ohne stillen durch. Kann ein Baby so schnell satt sein. Er hat immer 6 nasse Windeln am Tag. Stuhlgang 1 mal die Woche. Anfangs hat er 15 Minuten getrunken und ist dann langsam von der Brust weggegangen. Wenn ich an der Warze drücke, spritzt es auch heraus.Ich dachte nämlich schon, dass nix mehr kommt und er deshalb schreit. Kommt hier zu viel Milch oder ist das alles normal? Vielen Dank schon mal. alexa


Biggi Welter

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Liebe Alexa, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Halloo Biggi, erstmal danke für die Unterstützung. meine Postleitzahl 84051 Essenbach. Er trinkt sehr hastig und schnell, daher denke ich, dass er auch ziemlich schnell satt ist...er weint nicht mehr, wenn ich ihn dann ein Bäuerchen machen lasse und er somit von der Brust weg kann. Dann Lacht er und freut sich wieder. Ist schon nicht so einfach zu verstehen. Er braucht den Schnuller zum einschlafen, ansonsten bekommt er keine Teeflasche, denn die lehnt er ab. Am Anfang hat er schon Tee getrunken, da unsere Hebamme meinte, wenn es do heiß ist, können wir Tee geben, aber den möchte er gar nicht mehr... Ansonsten geht es ihm ja blendend. er nimmt zu. Nur die Blähungen sind etwas nervig. Dazu noch mal eine Frage. woran erkenne ich, dass mein Kind eine Verstopfung hat? er hat jetzt 8 Tage schon keinen Stuhlgang und quält sich in der letzten Nacht alle 2-3 Stunden mit den Blähungen. soll ich mit Milchzucker nachhelfen oder abwarten, ob der Stuhlgang einsetzt? Danke und Liebe Grüße alexa


Biggi Welter

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Liebe Alexa, Sie können sich an Frau NICKL SEIBEL Maria, Tel.: 0871 31350 wenden. Es kann gut sein, dass Ihr Baby durch den Schnuller saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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