Mein Sohn ist nun 12 Monate alt und ich stille fast auschließlich. Er isst sehr wenig, meist nur ein zwei Bissen und dann verweigert er komplett das essen bzw. spuckt er es einfach aus (er ist jedoch sehr gut entwickelt, hat über 10 kg Gewicht). Ich habe Gläschen versucht, selbst Brei gekocht, mindestens 5 verscheidene Milchbreie ausprobiert....im Moment versuche ich es mit Fingerfood- aber davon ist er eigentlich nur Kartoffeln, ansonsten mag er ab und zu Banane oder auch Birne...schön langsam weiß ich jedoch nicht mehr weiter, denn er möchte den ganzen Tag am liebsten an die Brust, in der Nacht natürlich auch. Ich möchte nun einen Weg finden sanft abzustillen, also innerhalb der nächsten 3-4 Monaten, denn dann muss ich wieder arbeiten und das stillen zerrt auch schön langsam. Wie kann ich am besten vorgehen, damit mein Sohn endlich besser ist und nicht ständig die Brust will? schon mal vielen Dank!
von
Lilly77
am 19.02.2014, 20:57
Antwort auf:
sanftes abstillen
Liebe Lilly77,
wenn dein Kleiner noch nicht bereit ist für Beikost kannst du ihn auch nicht dazu zwingen. Natürlich musst du ihn deshalb auch nicht mehr stillen, als für dich akzeptabel ist. Als Alternative zur Brust wird es dann wohl nötig werden, dass du ihn an die Flasche gewöhnst.
Wenn du arbeiten gehst, wird sich eure Stillbeziehung ja auch ganz von allein verändern, und in 3-4 Monaten tut sich im Leben eines Säuglings sehr viel. Aus meiner Erfahrung heraus ist es allein wegen des Arbeiten gehens nicht nötig, ihn jetzt schon abzustillen. Da würde es genügen, 1-2 Wochen bevor du beginnst, an der Umstellung zu arbeiten.
Vielleicht hat er aber auch ein anderes Grundbedürfnis als das Trinken an sich. Möglicherweise hat er ein sehr starkes Saugbedürfnis, und du könntest ihm mit einem Schnuller helfen, das auch ohne deine Brust zu befriedigen?
Weißt du, jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Rhythmus, und den gilt es zu respektieren. Du wirst aus ihm nicht den 'Power Esser' machen, in dem du ihn abstillst. Aber es ist meist doch möglich, einen Weg zu finden, der für Kind UND MUTTER gut ist, und bei dem keiner der beiden sich 'opfern' muss.
Fühl doch mal in dich hinein, welche Alternativen du dir vorstellen könntest. Wäre es schon viel besser, wenn er nachts weniger trinken würde? Wenn er tagsüber nur noch zu bestimmten Zeiten stillen würde? Dann kannst du stillfreie Zeiten festlegen und ihm da andere Möglichkeiten anbieten, Hunger/Durst und Saugbedürfnis zu befriedigen. In der Regel ist das auch nicht ganz unanstrengend, denn es sind ja Ersatzbefriedigungen, an die ein Baby sich erst einmal gewöhnen muss. Aber mit Geduld und Liebe klappt es in den meisten Fällen doch sehr gut, und wenn du mit eurer jetzigen Situation überhaupt nicht mehr zufrieden bist, dann lohnt sich die Mühe sicher auch!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 20.02.2014