Hallo Frau Welter,
da ich meine Tochter wunschgemäß 6 Monate voll gestillt habe, habe ich vor ca.2 Wochen mit dem Abstillen u. der Einführung des 1.Breis begonnen.
Dieser ist auf Anraten meiner Hebamme der Abendbrei (Hirse-Fruchtbrei), da meine Tochter seit knapp 3 Monaten alle 1-2 Std. in der Nacht gestillt werden will.
Jetzt bin ich jedoch etwas irritiert, da ich so viele verschiedene Meinungen bez.des Abstillens und der Einführung der Breimahlzeiten gehört/ gelesen habe.
Zum einen, daß der Abendbrei unbedingt ein Getreide-Milchbrei sein muß.
Bisher hatte ich meiner Tochter, wie von meiner Hebamme empfohlen, einen reinen Hirse-Fruchtbrei gegeben, welchen sie auch gerne gegessen hat.
Als ich ihr jedoch, da es hieß "Abendbrei=Getreide-Milchbrei", eine halb Wasser-, halb Milchmischung (keine Kuhmilch, sondern HA Pre Nahrung+ etwas Fruchtbrei) gegeben habe, fing sie an, immer schlechter davon zu essen.
Zudem weiß ich auch nicht, wie ich ihren Calciumbedarf nach dem Abstillen weiterhin abdecken soll, denn um ehrlich zu sein, möchte ich wirklich in 2-3 Monaten komplett abgestillt haben.
Heißt das nun, daß ich Flaschennahrung einführen muß oder gibt es bei den Breimahlzeiten die Möglichkeit, den Calciumbedarf abzudecken?
Ich möchte meiner Tochter nichts verwehren bzw.ihre Gesundheit gefährden, aber genauso gerne möchte ich auch nicht mehr lange weiterstillen.
Haben sie vielleicht ein paar Tipps für mich?
Vielen Dank im voraus.
MfG Wanda79
von
Wanda79
am 18.06.2012, 14:31
Antwort auf:
Rund ums Abstillen
Liebe Wanda79,
wenn Sie Ihr Baby jetzt demnächst ganz abstillen möchten, sollten Sie noch Säuglingsmilch geben, da Ihr Bab zu jung für alleinige Beikost ist.
Normalerweise raten wir dazu, mit dem Mittagsbrei zu beginnen und diesen dann langsam zu erweitern, (erst Fleisch, dann Obst, dann Getreide).
So lange Ihr Baby ausreichend oft gestillt wird, braucht es keine artfremde Milch und Sie können am Abend einen milchfreien Abendbrei anbieten und zusätzlich stillen.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Wenn Sie jetzt abstillen möchten, können Sie auch erst einmal zur Flasche hin abstillen, dann hat Ihr Baby alle Zeit, sich langsam an die Beikost zu gewöhnen.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.06.2012