Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

reicht die Milch noch?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: reicht die Milch noch?

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liebe Biggi, mein Sohn ist 11 Wochen und ich stille voll. Die ganze Zeit hatte ich eher Probleme mit zu viel Milch, daß ich jedesmal froh war, wenn ich "entleert" wurde. Nun schläft er so seit 1 Woche nachts an die 8 Std am Stück. Anfang wachte ich mit spannenden Brüsten auf. Seit 2 Tagen habe ich das Gefühl, daß er nachts nicht mehr satt wird, und meine Brüste fühlen sich auch nicht mehr so voll an. Er saugt wie blöd an den Brüsten und ich hab das Gefühl, es kommt nichts mehr raus. Er schreit auch an der Brust, was er noch nie gemacht hat. Bin ziemlich ratlos, will aber nichts zugeben, nicht daß die Milch noch weniger wird. Verordne mir für die nächsten paar Tage mal Ruhe und leg ihn tagsüber noch öfter an, hoffe das hilft. Hättest Du noch ein paar Tips? Noch was. Er gedeiht prächtig, ist schon 67cm groß und ca 6700 gr. schwer. Vielleicht kann ich auch bei seinem Wachstumstempo nicht mehr mithalten, denn ich bin relativ klein und hab bereits fast mein Ausgangsgewicht wieder, obwohl ich meinem Hang nach Süßem voll nachgebe. Vielleicht muß ich noch häufiger Essen? lieben Gruß


Biggi Welter

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? Liebe Finia, all die Anzeichen, die Du beschreibst sind kein Beleg dafür, dass deine Milchmenge zurückgegangen sein soll. Auch die Tatsache, dass Du eher klein bist und dein Ausgangsgewicht fast wieder erreicht hast, hat keine Bedeutung für die Milchmenge. Ehe Du jetzt voller Sorge beginnst irgendwelche besonderen Aktionen zur Steigerung der Milchmenge zu machen, schau dir bitte deinen Sohn genau auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Wenn ja, bekommt dein Baby auch genügend Milch, gleich wie lang oder kurz er trinkt und ob an einer oder beiden Brüsten pro Mahlzeit. Mit elf Wochen ist dein Sohn zudem im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Der Gedanke, dass Du dir mehr Ruhe gönnst ist sicher gut und vor allem, mach dich bitte nicht selbst verrückt. Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn Du einmal ein Stillgruppentreffen besuchst und dir dort die Rückversicherung holen kannst, dass dein Kind gut gedeiht und Du dir keine Sorgen um deine Milchmenge machen musst. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern ist immer eine gute Gelegenheit, die eigenen Unsicherheiten zu beseitigen und in der Stillgruppe ist nicht nur der Austausch möglich, mit der Stillgruppenleiterin steht dir auch eine kompetente Ansprechpartnerin für deine Fragen direkt zur Verfügung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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