Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

reflux

Frage: reflux

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liebe biggi, ich stille paul (15 wo., 8 kg) voll und möchte das noch mindestens 3 monate tun, wenn paul das will. paul ist ein speihbaby, aber da er sehr gut zunimmt, hab ich mir bisher keine sorgen gemacht. gestern abend hat er eine ganz kleine menge blut gespuckt. hab jetzt schon einen termin in der kinderklinik zur speiseröhrensäuremessung. die schwester am telefon meinte, dass mit einer nahrungsumstellung das problem schnell in den griff zu bekommen sei. jetzt hab ich echt angst, dass ich mit dem stillen aufhören muss. ich finde stillen wunderschön und paul auch und er trinkt sehr häufig und hat eigentlich keinen rythmus. ich kann mir gar nicht vorstellen ihm die flasche zugeben, er hatte noch nie eine im mund. gibt es andere alternativen außer nahrungsumstellung und was soll ich machen wenn mir zur nahrungsumstellung geraten wird? vielen dank und liebe grüsse aus österreich, gabi


Biggi Welter

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? Liebe Gabi, Stillexperten werden wohl zu kaum einer Nahrungsumstellung bei einem Reflux raten. Auch die Untersuchung sollte wirklich nur dann in Betracht gezogen werden, wenn es unumgänglich ist. Ich zitiere dir aus dem „Breastfeeeding Answer Book" Ausgabe 1997: „Eine Untersuchung oder Behandlung auf Reflux-Ösophagitis sollte nur dann erwogen werden, wenn das Erbrechen von schlechter Gewichtszunahme, Gewichtsverlust, starkem Würgen oder einer Erkrankung der Lunge begleitet wird. Ein gastroösophagaler Reflux, das Zurückfließen des Mageninhaltes in die Speiseröhre, ist ein potenziell ernsthaftes, gesundheitliches Problem bei manchen Menschen. Dennoch stimmen die Experten darin überein, dass das Spucken bei vielen Babys während des ersten Lebensjahres als normal anzusehen ist und nicht notwendigerweise einen Hinweis für spätere Refluxprobleme darstellen muss. Gewöhnlich hört das Spucken mit zunehmender Reife des Babys unvermittelt auf (Sutphen, 1990). Die Untersuchung oder Behandlung des Refluxes bei spuckenden Stillkindern kann sich negativ auf das Stillen auswirken und zu einer unnötigen medizinischen Behandlung führen. Die Einführung von fester Kost, um die Nahrung „anzudicken" und so das Spucken zu verhüten, beeinträchtigt das Stillen bei einem Baby, das jünger als sechs Monate ist, da die Muttermilch im Speiseplan des Babys ersetzt wird und die Milchmenge der Mutter abnimmt. Eine zu frühe Einführung von fester Kost gefährdet das Baby auch deshalb, weil erbrochene, feste Nahrung, die das Körpergewebe reizt, möglicherweise in die kindlichen Lungen eingeatmet (aspiriert) wird. Nach Meinung von Reflux-Spezialisten sind medizinische Tests auf Reflux bei Babys unter einem Jahr nicht angezeigt, es sei denn, sie leiden zusätzlich zum Spucken unter schlechter Gewichtszunahme, Gewichtsverlust, oder es kommt zu episodenhaftem schwerem Verschlucken, oder es gibt Anzeichen für eine Lungenerkrankung (Sutphen, 1990). Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie oft aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber nur für kurze Zeit, anzulegen. Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux manchmal vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann das Spucken des Babys eher verschlimmern als verbessern. Untersuchungen haben gezeigt, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährte Babys (Heacock, 1992). Die Ursache dafür mag teilweise darin liegen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung (Ewer, 1994)." Vielleicht holst Du dir einfach noch eine zweite ärztliche Meinung ein, ehe ihr zu weitergehenden Maßnahmen greift. Alles Gute für dich und dein Baby. LLLiebe Grüße Biggi


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