Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzlich Allergie gegen meine Muttermilch???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Plötzlich Allergie gegen meine Muttermilch???

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Hallo, ich hatte schon mal gepostet, da meine Tochter (knapp 5 Monate) seit anderthalb Wochen Durchfall und einen wunden Po hat. Zwei Besuche beim Kinderarzt brachten keine Besserung-der Kinderarzt war der Auffassung, ich solle mich gedulden, da die Kleine ja sonst gut drauf ist und gut trinkt (stille noch voll). Nur wurde der Durchfall einfach nicht besser und mein Mäuschen tut mir so leid (der Po sieht wirklich schlimm aus) und ich bin nur noch am Windelwechseln. Deshalb war ich vorhin im Krankenhaus. Dort sagte ich, dass ich den Eindruck habe, dass während bzw. kurz nach dem Stillen der Durchfall immer schlimmer wird. Woraufhin die Ärztin meinte, dass meine Tochter eventuell durch den schon länger andauernden Durchfall und dadurch geschädigte Darmzoten eine Laktoseintoleranz entwickelt hat. Sie hat mir jetzt ein Pulver verschrieben (mit einem Lactobacillus) und falls bis Samstag der Durchfall immer noch nicht weg ist, soll ich noch mal wiederkommen und muss dann ggf. abstillen und eine Spezialnahrung geben. Mach mir jetzt totale Sorgen, denn ich würde eigentlich gern noch etwas weiterstillen. Kann es denn wirklich sein, dass meine Kleine eine Allergie gegen Muttermilch hat und kann ich hoffen, dass das Pulver endlich hilft? Habe zudem aus der Apotheke Chamomilla D6 geholt-da mein Kinderarzt den Durchfall aufs Zahnen geschoben hat. Kann ich die Kügelchen trotzdem noch weiter geben? Vielen Dank! MfG


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Liebe Netti76, das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit – die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre ihr Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre) – dann hätte es gar nichts gebracht, die Milchprodukte aus Ihrer Ernährung wegzulassen. Ob nun eine Unverträglichkeit auf das Kuhmilcheiweiß vorliegt, lässt sich so ohne Weiteres auch nicht sagen. Blähungen und Durchfall bei Säuglingen kann viele verschiedene Ursachen haben, eine Unverträglichkeitsreaktion ist nur eine Möglichkeit. Die Farbe des Stuhls lässt solche Rückschlüsse ebenfalls nicht sicher zu, denn der Stuhl eines voll gestillten Kindes kann sehr unterschiedliche Farben annehmen ohne dass dies bedenklich ist. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden mit massiven Bauchproblemen. Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, damit er weniger Luft schluckt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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