Melli27
Guten Tag, seit letzter Woche habe ich phasenweise weniger Milch. Meine Tochter ist am 6.9. mit 3000 Gramm auf die Welt gekommen, entlassen mit 2900. In den ersten 2 Wochen nach sie im Schnitt 60 Gramm täglich zu. In der 3. Woche 40 Gramm und in der 4. Woche nur noch 22 Gramm. Ich hatte letzte Woche schon gemerkt, dass meine Brüste extrem weich waren und kaum Milch rauskommt. Als die Hebamme sie dann wog, fühlte ich mich bestätigt. Gerade als ich zufüttern wollte, bekam ich am Samstag wieder einen spürbaren „Milcheinschuss“. Am Dienstag wurde sie nochmal gewogen und sie nahm wieder knapp 40 Gramm pro Tag zu. Jetzt habe ich aber wieder seit Mittwoch zu wenig milch. Ich wecke sie sogar auf um anzulegen und seit gestern pumpe ich in den Stillpausen ab. Allerdings kommt kaum was raus. Nur in der Nacht habe ich plötzlich wieder vollere und härtere Brüste und sie wird definitiv satt. Morgens ist auf einmal nichts mehr da. Woran könnte das liegen? Ich trinke stilltee und sehr viel Wasser. Ich esse allerdings ab 16-17 Uhr nichts mehr, weil ich absolut kein Appetit habe. Kann dies der Grund sein? Ich möchte unbedingt weiter stillen und ungern Zufüttern. Ich habe bereits mehrere Stillberater angeschrieben. Allerdings habe ich Angst, dass es bis zum Termin noch schlimmer wird und ich abstillen muss.
Liebe Melli27, eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Vielleicht magst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Am besten besprichst du auch mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi
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