Hallo,
mein Kleiner ist jetzt 4Wochen alt. Das Stillen hat uns von Anfang an Probleme bereitet, dabei wollte ich so gern voll stillen.
Leider hat mein Sohn schon im Krankenhaus sehr schlecht getrunken, dadurch in 2 Tagen 9% an Gewicht verloren, hatte eine leichte Gelbsucht und war am 2. Tag sehr schlapp. Er musste sogar Energielösung per Löffel gefüttert bekommen.
Leider hatte ich bis heute auch keinen richtigen Milcheinschuss (ich hatte nie wirklich pralle Brüste oder ähnliches was darauf hindeutet) , obwohl ich ihn die ersten 2 Wochen regelmäßig angelegt habe und wirklich alles probiert habe, damit der Milcheinschuss kommt. Meine hebi und auch die Schwestern in der Klinik meinten, das seine Techik zwar gut sei, er aber nicht ausdauernd genug ist. Auch läuft aus der 2. brust keien Milchwenn er an der einen trinkt...
Jedenfalls muss ich zufüttern, weil er sonst nicht satt wird (er hatte nach 2 Wochen sein Geburtsgewicht noch nicht wieder erreicht). Er weint, lutscht an seinen Händchen wackelt mit dem Kopf und sucht nach der Brustwarze, aber es kommt definitiv nicht mehr Milch :( ich konnte psychisch auch einfach nicht mehr, denn ich hatte ihn quasi nur noch an der Brust, zugenommen hatte er aber trotzdem kaum.
Bin sehr traurig, weil ich gerne unbedingt stillen wollte.
Nun sagte meine Hebi ich solle mich nicht unter Druck setzen, und ihm das geben was da ist und eben ggf zufüttern.
Mittlerweile ist es so, das ich ihm Nachts nur die Flasche gebe, denn jede Stillmahlzeit dauert MINDESTENS eine Stunde, und danach muss ich trotzdem noch zufüttern damit er endlich satt ist. Und das auch noch nachts, das kann ich nicht, zumal er imMoment alle 2-3 Stunden kommt und Hunger hat udn wenn ich dann jeweils 1,5-2 Stunden brauche hab ich höchstens noch 30-60min Schlaf... das ging irgendwann nicht mehr.
Nun ist es so, das wenn ich morgens aufwache, meien Brüste endlich mal prall und voll Milch sind, die Milch spritzt schon raus wenn ich die Brust nur anfasse um meinem Sohn beim andocken zu helfen (hatte mich sehr gefreut weil ich gehofft hatte das das endlich der Milcheinschuss ist),Mein Sohn trinkt dann auch 20min am Stück an einer Seite und nochmal 10min an der 2. brust ohne UNterbrechung und einschlummern zwischendrin (wahrscheinlich weil es nicht so frustrierend ist, weil wenigstens endlich mal was kommt) und scheint danach auch satt zu sein.
Tagsüber geht das Spiel mit ewigen Anlegen wieder von vorn los und ich muss zufüttern.
Der Wechsel zwischen Brust udn Flasche klappt super, er trinkt nach wie vor super an der Brust, wird aber eben nicht satt. Immerhin hat er durchs zufüttern endlich wieder zugenommen.
Nun habe ich mich ein bisschen informiert und bin über das Brusternährungsset gestolpert... Kann es funktionieren das ich damit meine Milchmenge steigern kann und ihn vielleicht doch voll stillen kann?
Gibts sonst noch hilfreiche Tips und Tricks um den Milchfluss endlich in Gang zu bringen oder muss ich mich damit abfinden das meien Brüste vielleicht nicht genug produzieren kömnen???
Ich hoffe ihr könnt mir helfen..
vielen Dank udn liebe Grüße
Glüxxkind
PS: vor Ort ist leider keine Stilberaterin, irgendwie wohnen die alle weiter weg :(
von
Glüxxkind
am 28.10.2013, 08:23
Antwort auf:
Nur 1x tgl Milch, Milchmenge steigern mit Brusternährungsset?
Liebe Glüxxkind,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Damit dein Kind beim Stillen mehr Milch bekommt, empfehle ich dir die Methode des "Super-Wechsel-Stillens". Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder
jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase.
Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und
Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion.
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Vielleicht wäre das Brusternährungsset tatsächlich sinnvoll, denn so bekommt dein Kind keine Flasche mehr und lernt, effektiver zu trinken.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Auch die Bruskompression kann hilfreich sein, ich hänge dir dazu einen Text mit an.
LLLiebe Grüße,
Biggi
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Biggi Welter
am 28.10.2013
Antwort auf:
Nur 1x tgl Milch, Milchmenge steigern mit Brusternährungsset?
Hallo glüxxkind,
Dein Post ist schon etwas älter, ich hoffe du liest meinen Beitrag und kannst mir trotzdem weiterhelfen! Meine Tochter ist jetzt 24 Tage alt und mir geht es genau gleich wie dir! Absolut, es ist fast so als würdest du meine derzeitige Situation erzählen! Ich hab mittlerweile mit Pumpen aufgehört da es so viel Zeit in Anspruch nimmt und die Maus nach dem stillen bzw. dem Fläschchen (calma Sauger) meist wach ist und quengelt und meine Aufmerksamkeit braucht...
Bin am verzweifeln, darf ich wissen wie du das Problem in den Griff bekommen hast? Ich habe mittlerweile schon das brusternährungsset, allerdings finde ich, dass sie dadurch wenig trinkt, einnickt und dann sehr bald wieder kommt... Ich wär nur am stillen und habe aber das Gefühl dass die Brust trotzdem nicht wirklich stimuliert wird... Müsste ständig neue Milch machen, auswaschen, Schläuche spülen und wieder stillen...
Was hast du noch probiert? Ich werde von einer stillberaterin betreut aber irgendwie geht es nicht weiter und ich frage mich, ob ich vielleicht komplett auf Flasche umsteigen soll, weil es dann doch "einfacher" wäre... Mittlerweile schreit sie meine Brust schon an obwohl noch Milch raus kommt, es ist einfach sooo frustrierend...
Freue mich jetzt schon auf eine Antwort!
Viele Grüße,
Anna
von
Annamiadl
am 24.10.2015, 21:45