Mitglied inaktiv
hallo :), ich habe da mal eine frage. und zwar ist mein baby nun 4 monate alt und nimmt keinen schnuller und nuckelt auch nicht an ihren eigenen daum. nur ab und zu nuckelt sie an ihren fingern, aber nur aus "spaß" und nicht zum einschlafen oder sich zu beruhigen. sie ist ein sehr liebebedürftiges kind, welches auch sehr viel nuckeln will...aber am liebsten ist ihr dann meine brust oder mein kleiner finger. stört mich eigentlich auch nich soo sehr aber ich dachte das hört früher auf das sie ständig an meinem finger nuckelt. wenn sie traurig ist oder sehr müde geb ich ihr halt meinen finger oder wenn der nichts hilft die brust und sie schläft ein. versuche ich es aber mit einem schnuller dann wird sie richtig sauer und brüllt richtig los und spuckt ihn sofort wieder aus :(. manchmal wünsch ich mir sie würde an so einem blöden schnuller nuckeln, oder wenigstens an ihrem daumen damit ich auch mal wieder meine finger für mich habe ;) hehe und somit vielleicht auch mal wieder etwas mehr zeit. aber wie kann ich ihr das mit dem finger abgewöhnen? jetzt hat sie auch noch ihr erstes zähnchen bekommen und sie knabbert auch dann neben dem nuckeln gern mal am finger was auch ganz schön weh tut ;) hehe. was meinen sie denn wie lange geht das denn ca. noch so weiter das sie immer an meinem finger nuckeln will? oder kann ich ihr das irgendwie abgewöhnen, gibts da irgendwelche tricks? ;) will sie aber auch nich ärgern....wenn sie das braucht dann braucht sie das,...aber manchmal nervt das ein bischen weil sie oft wirklich pausenlos nur am finger nuckeln will...! schonmal vielen dank im voraus fürs antworten :). liebste grüße, marina
Liebe marina, Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese so genannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet, leider kann ich Ihnen nicht sagen, wann es bei Ihrem Kind soweit sein wird. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Vielleicht wäre das eine Lösung für Sie und eine Pause für Ihren Finger? LLLiebe Grüße Biggi Welter
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