Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich nehme zur Zeit folgende Medikamente: Gelomyrtol forte ACC Long Otriven Nasenspray Cefuroxim-ratiopharm 500 mg und habe im Krankenhaus noch mehrere kleinere Betäubungen erhalten, deren Namen ich nicht kenne. Falls es keine Mühe macht würde ich mich über eine Antwort sehr freuen, ansonsten kannst du mir vielleicht nochmals helfen, wo ich die Info herbekomme. Vielen lieben Dank. Gabii
? Liebe Gabii, ich zitiere dir zu den einzelnen Präparaten aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001. Gelormyrtol forte: „Präparate mit ätherischen Ölen wie Cineol, Myrtol, Limonen, Eukalyptus (z.B. Gelomyrtol, Pinimenthol, Soledum) sind wahrscheinlich in der Stillzeit auch verträglich, systematische Untersuchungen liegen jedoch hierzu nicht vor. Ätherische Öle können den Geschmack der Milch verändern und zu Trinkproblemen führen." ACCLong (Inhaltsstoff Acetylcystein): „Acetylcystein (z.B. Bromuc, Fluimucil), Ambroxol (z.B. Expit, Mucosolvan) und Bromhexin (z.B. Bisolvon) sind weit verbreitet und auch in der Stillzeit gut verträglich. ... Empfehlung für die Praxis: Acetylcystein, Ambroxol und Bromhexin sind Mukolytika der Wahl in der Stillzeit, wenn nichtmedikametöse Vorgehensweisen wie reichlich Flüssigkeitszufuhr und Inhalation tatsächlich unwirksam sind." Otriven-Nasenspray: „Augen-, Nasen- und Ohrentropfen dürfen bei entsprechender Indikation grundsätzlich auch in der Stillzeit angewendet werden. Aus theoretischen Gründen sollte möglichst auf solche Zubereitungen verzichtet werden, die Chloramphenicol oder Streptomycin enthalten." Cefuroxim-ratiopharm 500 mg (gehört zu den Cephalosporinen): „Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P-Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine (z.B. Cephorexin, Oracef), die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). ... Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich können auch andere Beta-Lactam-Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden" zum Thema Narkose: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Dr. Schaefer (Mitautor des o.g. Buches) hat in mehreren Vorträgen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Frau wieder stillen kann, sobald sie das Baby selbst halten kann. Frage bitte nach, bei deinem Arzt, mit welcher Begründung Du eine Stillpause einhalten sollst. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi
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