Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen herzlichen Dank erst mal für deine ausführlichen und beruhigenden Zeilen. Mein Sohn Lukas hat gestern nach der Flasche Muttermilch 10 Stunden bis morgens um 7 Uhr geschlafen. Als ich Ihn dann stillte, war anscheinend genügend Milch da, denn danach schlief er zufrieden wieder für 4 Stunden. Ich habe es jetzt mit der "Fußballstilllage" probiert und er trinkt nun auch wieder ganz gut aus der anderen Brust. Ich beobachte aber an beiden Brüsten, dass er anfangs häufig schluckt, dann aber nach ein paar Minuten mehrmals bis sehr lange saugen muss, um schlucken zu können. Das strengt ihneventuell so an, dass ihm oft die Augen zufallen. Wenn ich ihn dann hochnehme, ist er aber überhaupt nicht zufrieden und meckert und schreit. Dann lege ich ihn wieder an und dann hängt er wie heute Nachmittag 2 Stunden an der Brust, bekommt aber offensichtlich nichts mehr heraus. Er lässt die Warzen dann los und schreit und jammert und schnappt ganz gierig immer wieder nach der Brustwarze, nur um sie im nächsten Moment wieder loszulassen. Kann es sein, dass ich nicht genügend Milch habe oder dass sie zu schwer herauszusaugen ist? Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie immer ganz nasse Stilleinlagen hatte. Das ist bei mir überhaupt nicht so. Nur einige wenige Male bin ich nachts "ausgelaufen", so dass mein Nachthemd nass war. Ich bin schon ganz verzweifelt und habe heute zur Sicherheit und Beruhigung Hipp Babynahrung gekauft, die ich allerdings gar nicht verwenden möchte. Ach ja, heute Morgen habe ich dann nach dem Stillen noch mal abgepumpt und zusammen mit dem von gestern kamen ca. 125 ml zusammen. Die hab ich Lukas vorher gegeben, weil er aus meinen Brüsten nichts mehr heraussaugen konnte. Er trank die Flasche wieder in einem Zug leer und liegt nun brav in seinem Bettchen und schläft. Ich würde Lukas so gerne noch weiter voll stillen. Er ist jetzt erst 11 Wochen alt und ich wollte ihn schon 6 Monate stillen. Aber wenn das so weitergeht, bin ich mit den Nerven am Ende. Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen! Meine Postleitzahl: 81543 München
Liebe Martina, Du schreibst, dass Lukas die Flasche gerne nimmt und schön trinkt, sich an der Brust aber wehrt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Ich bin sicher, dass Du mit kompetenter Hilfe wieder voll stillen kannst und Lukas die Brust bald wieder akzeptiert, vielleicht reicht es schon, wenn Du erst einmal keine Flaschen und keinen Schnuller mehr verwendest. Wende dich bald an Frau PILGRAM Catherine, Tel.: 089 6804925, sie kann dir sicherlich Tipps geben. Außerdem kannst Du versuchen, deinen Lukas zu bündeln. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ob deine Brust ausläuft oder nicht, sagt NICHTS darüber aus, ob Du genug Milch hast, mach dir keine Gedanken. Nimmt dein Sohn denn bisher gut zu? Ob Lukas gedeiht kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Du musst sicherlich nicht zufüttern. Ich hoffe, ich konnte dir das alles einigermaßen erklären, solltest Du noch Fragen haben, melde dich einfach. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für deine Ratschläge und die Telefonnummer der Stillberaterin. Jetzt muss ich nur noch mal richtigstellen, dass Lukas schon schön an den Brüsten trinkt. Nur wenn er nach dem Stillen bereits nach einer halben Stunde noch mal gestillt werden möchte, dann saugt er erst ganz brav und dann auf einmal scheint er nichts mehr zu erwischen und das Theater beginnt. Brustwarze in den Mund - jammern - schreien - Brustwarze raus und das ganze von vorn. Mir tun nach einer Weile die Brustwarzen ganz schön weh und ich reg mich fürchterlich auf. Lukas hat nun mit 11 Wochen sein Geburtsgewicht verdoppelt. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass er 14 Tage früher kam und nur 2680g wog. Wir haben ihn nun regelmäßig gewogen und er nimmt durchschnittlich 150g- 200g in der Woche zu. Mir scheint es so, dass er einen erhöhten Milchbedarf hat, dem ich im Moment nicht gerecht werden kann. Ist es normal, dass er anfangs häufig schluckt und dann mit der Zeit mehrmals saugen muss, um schlucken zu können? Soll ich Lukas wecken, um ihn anzulegen? Er schläft nun seit er das letzte Mal getrunken hat 1,5 Stunden. Vielen Dank für deine Hilfe! Liebe Grüße, Martina
Liebe Martina, dein kleiner Mann nimmt ganz hervorragend zu und Du hast sicherlich nicht zu wenig Milch! Es ist nicht schlimm, wenn er mehrmals saugen muss, ich denke aber, dass er weint, weil er vielleicht doch etwas saugverwirrt ist und an der Brust nicht mehr "arbeiten" mag. Lass für die nächsten Tage einmal alle künstlichen Sauger weg und beobachte, ob sich Lukas Verhalten dadurch ändert. Wecken brauchst Du ihn bei dieser tollen Gewichtszunahme sicher nicht, aber lege ihn immer an, wenn er mag! LLLiebe Grüße Biggi
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