Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

noch einmal Fragen zum Langzeitstillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: noch einmal Fragen zum Langzeitstillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Kristina, liebe Langzeitstillerinnen, ich habe gerade eure interessanten Beitraege von gestern gelesen. Es hat mir sehr geholfen, Erfahrungen von anderen zu lesen! Ich habe noch ein paar offene Fragen, weil auch ich im Moment nicht so genau weiss, wie ich weiter machen sollte, will, kann... und bin fuer jeden Rat dankbar!! Mein Sohn ist 17 Monate und ich habe in letzter Zeit auch eine "Krise". Ich stille ihn abends zum Einschlafen und ca. 2mal nachts. (Er schlaeft bei uns Eltern im Bett, was auch fuer meinen Mann ok ist.)In letzter Zeit will er aber auch tagsueber wieder trinken. 1. Vor einiger Zeit ging es ganz gut, dass auch der Papa ihn mal ins Bett brachte und Bilderbuecher vorlas und beide schliefen dabei ein. Herrlich eigentlich. Warum geht das wohl ploetzlich nicht mehr? Und warum will er jetzt auch wieder tagsueber trinken? Neue Entwicklungsphase? 2. Dass Babys und kleine Kinder nicht alleine einschlafen koennen und wollen,ist mir nur zu verstaendlich. Mag ich ja selbst sogar auch nicht... Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum es nicht reicht, zwischen Mama und Papa zu schlafen, die sich auch noch beide hinlegen, sondern warum der Kleine unbedingt die ganze Zeit an der Brust saugen will? 3. Ich versuche immer gelassen zu sein, bin aber trotzdem manchmal genervt, wenn der Kleine nachts aufwacht und bruellt wie am Spiess. Das mit dem lauten Bruellen ist auch neu...frueher sind wir einfach eher so zusammen aufgewacht, haben gestillt und sind wieder eingeschlafen. Ich fuehle mich, wenn er so lauthals bruellt, als ob ich etwas total falsch gemacht habe und eine echt miese Mutter bin und natuerlich bin ich auch muede und werde dann sehr angespannt oder habe auch schon mal entnervt gesagt "morgen stille ich aber endlich ab!" oder "muss das so oft in der Nacht sein, andere Kinder schlafen doch auch durch"... Keine Glanzleistung, das weiss ich selbst... Ich frage mich dann, ob es mit dem Stillen dann ueberhaupt noch gut ist ... Ich will ihm ja eigentlich durch das Stillen vermitteln, dass ich ihn lieb habe und dass er aufgehoben ist und sich sicher fuehlen kann. Und das ist dann ja nicht so toll, wenn da manchmal so eine Doppelbotschaft kommt... 4. Was ich schwieriger finde, als das eigentliche Stillen, ist, dass der Kleine eigentlich immer saugen will und sich nie alleine von der Brust loest. Halt Mama als Dauernuckel... Und wenn ich ihn abloese bevor er nachts wieder eingeschlafen ist, bruellt er im Moment halt wie am Spiess...Aber ich finde es halt schwierig immer ganz geduldig zu sein bis er schlaeft. 5. Ich hatte eigentlich bislang vor, ihn sich selber abstillen zu lassen. Wie verlaueft so etwas? Ich bin fuer jeden Rat oder Kommentar sehr dankbar. lg Lini


Beitrag melden

Liebe Lini, mach dir keine Vorwürfe, es ist absolut normal, dass man als Mutter auch mal entnervt ist. Das Muttersein IST einfach zuweilen unendlich zäh, nervraubend und anstrengend. Da bist du hier in guter Gesellschaft... Zu deinen Fragen: 1. Es ist wahrscheinlich wirklich ein bevorstehender Entwicklungsschritt, der zu diesem anscheinenden Rückschritt geführt hat. Gebt eurem Sohn nach, befriedigt seine Bedürfnisse, und schon bald ist der "Spuk" auch wieder vorbei. Dabei hat er dann noch lernen dürfen, dass ihr seine Bedürfnisse erkennt und sie euch wichtig sind. Eine prima Lektion für sein Selbstwertgefühl! 2. Mehr als allein die körperliche Nähe schenkt das Saugen selbst ein Gefühl des Friedens und der Entspannung. Denk mal an all die Raucher... Das heißt nun nicht, dass du deinen Sohnemann ununterbrochen an der Brust haben musst. Wenn es dir zuviel wird, und du merkst, dass du das überhaupt nicht genießt, dann gewöhne ihm mit viel Geduld einen Ersatz an. Das muss kein Schnuller sein, auch ein Lutschetuch wird als Brustersatz gern genommen. Und oft reicht es auch schon aus, dass nur etwas zwischen den Lippen liegt, da hat so mancher Finger von Mama oder Papa gute Dienste vollbracht. 3. Doppelbotschaften wird jedes Kind mal verkraften müssen, immerhin sind wir alle einfach nur Menschen und haben unsere Grenzen der Belastbarkeit. Ich selbst gehöre zu jenen, die in der Nacht überhaupt keine Geduld haben. Das nächtliche Schreien kenn ich von meinem Sohn und es hat mit größter Wahrscheinlichkeit mit schlechten Träumen zu tun. Mein Sohn schlägt dann auch noch um sich und es war eine große Herausforderung für mich, da ruhig zu bleiben, ihn sanft zu wecken und zu beruhigen. Aber man lernt auch das. Und wenn du mal ungeduldig bist, trotz aller guten Vorsätze, dann ist das auch ok, denn unsere Kinder vergessen schnell und sind Weltmeister im Vergeben! 4. Geduld ist hier für dich das Zauberwort. Je mehr dein Kleiner spürt, dass du etwas verändern möchtest, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sich dagegen wehrt. Wenn du jetzt sagst: OK, dann machen wir eben einfach weiter wie bisher, ist zwar nervig, aber ein paar Wochen halten wir das schon noch durch, schwups, dann kann's dir durchaus passieren, dass er übermorgen ohne Brust im Mund einschläft - weil er spürt, er könnte, wenn er wollte. Er muss nicht fürchten, etwas zu verlieren... Die Kleinen sind ziemlich sensibel wenn es darum geht, unsere Gefühle zu erspüren. Vielleicht "schenkst" du ihm wirklich einfach noch die Adventszeit und "vereinbarst" mit ihm, dass im nächsten Jahr dann bestimmte Dinge anders werden (z.B. einschlafen ohne Brust). Dann entspannt ihr euch beide, habt ein wenig Luft, und zum Jahresende sehen wir weiter... 5. Das "natürliche" Abstillen verläuft bei jedem Kind unterschiedlich. Manchmal innerhalb weniger Tage, manchmal über Wochen oder Monate hinweg, bis die Kinder z.B. 3 Jahre alt sind. Es ist ziemlich unmöglich vorherzusagen, wie es bei einem konkreten Kind laufen wird, jedoch sehr wahrscheinlich, dass es ganz von allein "früh" endet. Ich hoffe, meine Antworten helfen dir weiter. Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ich hoffe ich darf hier schreiben: das klingt als ob er Zähne bekommt - in dieser zeit scheint meine Tochter 17 Monate besonders die Brust zu brauchen - ich hab da so eine These: durch das saugen wird die durchblutung angeregt und wenns am Zahn juckel oder so nicht mehr wahrgenommen durch die kleinen ) wenn du magst schua doch mal bei uns im Forum vorbei(http://creativ-parenting.foren-city.de/forum,12,-langzeitstillen.html ) hier sind viele Langzeitstill und Familienbett schlafende Mütter die sich austauschen. Ich hoffe ich darf das jetzt - aber im Gegenzug empfehle ich dort die beratung von Biggi - einfach weil sie so wunderbar auf die Problem eingehen kann und einfach schöne Lösungsvorschläge bietet! LG Momo


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, mein Kind ist 4 Jahre alt und wird morgens und abends noch an einer Brust gestillt. Bis zu seinem 3. Lebensjahr hat es sehr, sehr ausgiebig gestillt. Seit über 6 Monaten besteht ein erneuter Kinderwunsch, jedoch erfolglos. Mein Zyklus war ca. 10 Monate nach Geburt zurück und ist seitdem regelmäßig, aber mit starken PMS Symptom ...

Hallo Biggi, Ich habe eine Frage zum Thema Stillen über das erste Lebensjahr hinaus.  Ich stille mein Baby seit der Geburt. Die ersten sechs Monate voll, danach in Verbindung mit Beikost. Mittlerweile ist er 10 Monate alt und isst schon fleißig vom Tisch mit. Allgemein ist er ein sehr guter Esser. Seit einem Monat stille ich ihn nur noch abe ...

Liebe Biggi, erst einmal möchte ich dir danken für die tolle Arbeit die du leistest.  Nun zu meinem Anliegen. Ich habe vor fast zwei Jahren meinen Sohn auf die Welt gebracht und stille ihn noch.  Nun habe ich aber immer noch keine Periode bekommen und würde aber gern dieses Jahr wieder schwanger werden da ich schon 36 Jahre alt bin. Ich m ...

Guten Abend! 😊 Ich muss diese Woche 2 Tage ins Spital und in nächster Zeit wahrscheinlich operiert werden (Gallenblase) und sicher paar Tage länger bleiben. Ich stille meine Tochter 2,5 Jahre noch, sie trinkt mittags abends und in der Nacht 1-2x. Jetzt mach ich mir total Sorgen, wie ich das mache mit dem Stillen? Kann ich sie trotzdem nach eini ...

Hallo Biggi, ich stille meinen Sohn seit seiner Geburt und er ist nun 24 Monate alt. Bei der U7 hat sich gezeigt, dass er sowohl auf seiner Gewichts- als auch auf seiner Größenkurve abgestürzt ist. Er wiegt aktuell 10 kg und ist 80 cm groß. Er ist auch wirklich kein guter Esser und es ist mir schon länger aufgefallen, dass er kleiner ist als di ...

Hallo! Ich stille meine 2,5 Jahre alter Tocher noch recht viel und habe auf Grund dessen wohl auch meine Periode noch nicht wieder. Nun möchte ich aber wieder schwanger werden und eigentlich nicht Abstillen müssen um eben schwanger zu werden. Gibt es einen anderen Weg den Zyklus anzukurbeln außer das Stillen zu beenden?  Für Hilfe wäre ich sehr ...

Liebe Stillberaterinnen, ich melde mich, da ich tatsächlich in den letzten Wochen (mal wieder) an meine Grenzen komme beim Thema stillen. Ich stille unseren Sohn seit mittlerweile 23 Monaten. Er ist absolut begeistert von der Brust. Wenn er von der Tagesmutter kommt, ist es das erste, was er möchte und auch sonst fordert er - auch tagsüber - se ...

Hallo,   ich würde gerne einmal Ihre Meinung zu meinem "Problem" haben.    Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und ich stille noch. 2-4 x am Tag und dann nachts je nach Bedarf.  bis jetzt habe ich keine Monatsblutung bekommen. Ich war nun bei meiner Gynäkologin und laut Ultraschall sind die Eierstöcke "bereit", die Gebärmutterwand ist jedoch ...

Liebe Biggi, ich bin seit Geburt meiner Kleinen (morgen nach ET 3 Jahre) ein Fan von dir. Ich habe viel im Forum gelesen während des ersten Lebensjahres meines Kindes, und sehr viel mitgenommen. Auch dass Langzeitstillen noch gesundheitliche Effekte hat. Ich weiß, dass es viele Meinungen gibt und man mit vielen konfrontiert wird. Mein Kind kam ...

Hallo Frau Welter, Ich bin Mutter eines 4,5 Jährigen. Er wird noch zum Einschlafen und Aufwachen gestillt und meistens 1 Mal in der Nacht. Tagsüber manchmal zur Mittagszeit. Ich selbst werde bald 47 Jahre alt und habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass meine Wechseljahre beginnen (Hitze/Kalt nachts und unregelmäßige Periode). Ist es be ...