Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nährstoffgehalt der Milch an der Gewichtszunahme erkennen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nährstoffgehalt der Milch an der Gewichtszunahme erkennen?

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Hallo :-) habe nochmal eine Frage( die schmerzende Stelle an der Brust ist nach ein wenig Bettruhe mit dem Baby dann auch weggegangen,danke für den Tipp nochmal ;-))... Ich stille. Meine Milch ist ausreichend und mehr als genug. Meine Kleine(4 Wochen) hat jetzt von Geburtsgewicht 2910gramm in einem Monat auf 3980 Gramm zugenommen. Das ist sehr gut,aber wie weiß ich, ob ich mich genug mit Nährstoffen ernähre? Wer hat denn dann den Mangel? Abnehmen tu ich noch nicht. Wäre abnehmen ein Zeichen, dass die Nährstoffe zur Neige gehen? Wie merke ich, dass meine Milch alles enthält, was das Baby braucht(Vitamine,Mineralstoffe usw)? Nimmt sich der Körper das was er braucht zur Bildung einer guten Milch oder ist die Milch dann nicht gut, wenn man mal nicht soooo vollwertig und Vitaminreich gegessen hat? Wäre dann evt. ein Vitaminpräparat angebracht? Vielen Dank nochmal Eno :-)


Biggi Welter

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Liebe Eno, wie schön, dass ich dich gleich völlig beruhigen kann :-). Ich zitiere dir jetzt aus dem "Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 1. Auflage 2000: "Untersuchungen in Entwicklungsländern und anderen Teilen der Welt zeigen, dass selbst leicht unternährte Mütter genügend Milch von guter Qualität für ihre Babys bilden. Erst wenn die Mutter vom Hungertod bedroht wird, beeinträchtigt die Ernährung der Mutter ihre Milchmenge oder die Zusammensetzung ihrer Milch (Perez Escamilla 1995; Prentice 1994). Selbst bei Nahrungsmangel kann die Milchbildung der Mutter nur leicht beeinträchtigt sein, wenn ihr Körper über genügend Reserven verfügt, die er für die Milchbildung einsetzen kann (Smith 1947). In einigen Entwicklungsländern, in denen die Lebensmittelversorgung eingeschränkt ist, konnte nicht festgestellt werden, dass die Babys der Frauen, die zusätzliche Nahrung erhielten, mehr an Gewicht zunahmen, als die Babys der Frauen, die keine zusätzliche Nahrung erhielten (Prentice 1983). Bei allgemein gut ernährten Müttern bleibt die Zusammensetzung der Milch meist gleich, selbst wenn sie sich nicht gut ernähren. Chronisch unterernährte Frauen, mit nur geringen Energiereserven und unzureichender Ernährung können Milch bilden, die einen geringeren Vitamingehalt aufweisen, einschließlich der Vitamine A, D, B6 und B12 (siehe auch im Abschnitt "Vegetarierinnen"). In diesen Fällen kehrt der Vitamingehalt ihrer Milch auf einen normalen Wert zurück, wenn die Ernährung der Mutter verbessert wird oder sie zusätzliche Vitamine erhält. Die Fettsäuren in der Muttermilch variieren in Abhängigkeit von der Ernährung der Mutter. So neigen zum Beispiel Mütter, die mehr ungesättigte Fette essen, dazu, Milch mit einem höheren Gehalt an ungesättigten Fetten zu bilden als Mütter, die mehr tierische Produkte essen (Sanders 1992). Dies scheint einer normalen Schwankungsbreite zu entsprechen." Riordan und Auerbach schreiben in "Human Lactation" 2nd edition 1999: "Ob sie (die Frau) auf den Berggipfeln im fernen Tibet, in einem staubigen mexikanischen Dorf oder in einem amerikanischen Vorort oder einer Stadtwohnung lebt, die stillende Frau bildet Milch, die erstaunlich homogen in der Zusammensetzung ist, trotz der ungeheuren Unterschiedlichkeit der konsumierten Nahrung. Nur die Milch einer Frau, die ernsthaft unterernährt ist wird eine messbare Verringerung im Nährstoffgehalt und der Menge aufweisen weil zunächst die körpereigenen Speicher geleert werden, ehe die Milch leidet" Ich gehe nun einmal davon aus, dass wir hier in Europa normalerweise nicht in die Situation kommen, dass eine Frau so extrem unterernährt ist, dass sie kurz vor dem Hungertod steht. Es gibt eine (extrem seltene) Erkrankung der Mutter, bei der die Qualität der Muttermilch so verändert ist. In diesem Fall ist die Zusammensetzung der Fette und Fettsäuren so verändert, dass die Milch nicht adäquat für die Ernährung des Babys ist. Doch diese seltene Situation lässt sich auch nicht über die Ernährung der Frau positiv beeinflussen. Beruhigt? LLLiebe Grüße Biggi


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