Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtliches stillen

Frage: nächtliches stillen

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hallo biggi! benötige einmal wieder einen rat von dir. mein sohn wird nächste woche 5 monate alt und ich stille ihn voll. mit beikost habe ich noch nicht begonnen, möchte ich erst im 6. monat beginnen. nun meine frage: mein sohn hat seit seinem 2.lebensmonat nachts 10 stunden am stück durchgeschlafen. er hatte dabei immer 6-7 stillmahlzeiten über den tag verteilt. seit ca. 2 wochen aber, kommt er plötzlich nachts 2x wieder, um gestillt zu werden. wird nun die milch zu knapp oder braucht er plötzlich mehr? oder ist das schon ein zeichen, um mit der beikost zu beginnen? bin total unsicher, warum sich plötzlich das blatt gewendet hat. habe gedacht, das mit zunehmenden alter, der bedarf nachts zu trinken abnimmt. (er hat aber trotzdem tagsüber weiterhin 6-7 mahlzeiten und ich stille täglich alle 2 stunden)! vielen dank schon einmal im vorraus über deine antwort liebe grüsse nicola


Biggi Welter

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? Liebe Nicola, genau das ist der Denkfehler, der von soooo vielen Broschüren und Büchern gefördert wird: Das nächtliche Aufwachen und damit auch das nächtliche Stillen ist nämlich nicht mit etwa vier Monaten `abgehaktA, sondern es kommt ab diesem Alter entwicklungsbedingt wieder zu vermehrtem nächtlichen Aufwachen und damit auch Stillen. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es `durchschlafeA. Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen `lernenA könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `RückschrittA zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen `abgewöhnenA), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Dass ein Kind in diesem Alter schon Beikost brauchen würde, ist sehr selten und führt in den wenigsten Fällen dann auch wirklich zu ruhigeren Nächten. LLLiebe Grüße Biggi


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