Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen ...

Frage: Nächtliches Stillen ...

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, heute habe ich mal eine Frage an dich. Mein Sohn ist 6,5 Monate alt und wird voll gestillt. Derzeit ist es so das ich tagsüber 4-5 x stille. Nachts allerdings muß ich 9-16 x (!!) aufstehen weil der Kleine sich lautstark meldet. Er war vor kurzem saugverwirrt und ist seither besonders anhänglich und sicherlich weiß ich auch das er in einem Alter ist wo er das Tagesgeschehen nachts verarbeitet und er hat auch vor 3 Tagen seinen ersten Zahn bekommen und nun hat er seit gestern einen dicken Schnupfen .. alles Dinge die längerem Schlaf nicht zuträglich sind. Allerdings gehe ich mittlerweile auf dem Zahnfleisch, keine Nacht seit fast 4 Wochen in der ich mehr als 1,5 Stunden am Stück geschlafen habe. Tagsüber schläft der Kleine nur 2x für ca jeweils 30-40 Minuten und da lohnt es sich nicht sich mit hinzulegen. Hast du vielleicht einen Tip wie es nachs besser laufen kann? Vielen Dank schonmal, Gruß von Nicole.


Biggi Welter

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? Liebe Nicole, Schlafen und Ernährung hängen nicht so zusammen, wie das viele Menschen immer wieder glauben. Wenn es tatsächlich so wäre, dass man ein Kind nur mit etwas bestimmten füttern müsste und dann wären die Tage und/oder Nächte ruhiger, dann dürfte es auf dieser Welt fast keine nicht durchschlafenden Kinder mehr geben und außerdem gäbe es diese bestimmte Wundernahrung im Supermarkt oder meinetwegen auch in der Apotheke zu kaufen. Es gäbe eine Firma, die das Patent darauf angemeldet hat und dann Unsummen Geld damit machen würde, denn WENN es so was geben würde, dann würde auch längst jemand damit Profit machen. Diese Gelegenheit würde sich niemand entgehen lassen. Nun gibt es aber trotz der Behauptung, dass das Kind doch nur mal was „Ordentliches" essen müsse oder einen bestimmten Zusatz (die berühmten Schmelzflocken zum Beispiel) in die Flasche brauche, immer noch Millionen Babys, die nachts mehrfach aufwachen und damit ist das Argument „das Kind wacht auf, weil es von der Muttermilch nicht satt wird" ad absurdum geführt. Da Du schreibst, dass Du nachts mehrfach aufstehst, gehe ich davon aus, dass Du dein Kind nicht unmittelbar in deiner Nähe schlafen lässt. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Oft wird es in der Nähe der Mutter auch deutlich seltener wach. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeiten begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst und nimm alle Hilfe für Haushalt usw. an, die Du bekommen kannst, damit Raum und Luft für deine Erholung bleibt. Und noch ein Tipp: damit dir mehr Zeit für dich bleibt, ist ein Tragetuch eine tolle Erfindung. Du kannst dein Kind ins Tuch setzen und hast selbst Kopf und Hände frei für andere Dinge. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und es wäre überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Habe vergessen zu schreiben das einige Leute aus meinem Bekanntenkreis meinen das Mark-Leon nicht satt wird nachts und deswegen so oft wach wird. Kann das sein? Meiner Meinung nach nicht, dann würde er tagsüber doch auch deutlich öfter die Brust wollen, oder? Gruß von Nicole


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