Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen verringern? 10 Monate

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Frage: Nächtliches Stillen verringern? 10 Monate

jof

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Liebe Biggy, bei vielen Fragen hat mir schon das Mitlesen sehr geholfen - das ist wirklich ein tolles und sehr hilfreiches Forum! Bei meinem Baby (10 Monate) ist es auch so, dass das nächtliche Stillen nun 10-15x stattfindet, damit er weiterschlafen kann. Ich habe zu ähnlichen Herausforderungen auch Deine Antwort gelesen, dass es eine Phase ist und die Kleinen es dann einfach brauchen. Nun bin ich selber aber mittlerweile an meiner Grenze und hab das Gefühl, etwas ändern zu müssen, damit ich zumindest etwas mehr Schlaf bekomme. Ich habe schon mehrfach probiert, ihn mit Singen/Summen/ weißem Rauschen und streicheln zu beruhigen, was aber nur dazu führte, dass er laut schreit, bitterlich weint und vor lauter Wut auch wach wird. Und letztendlich hilft dann doch nur die Brust. Da eine nächtliche Wachphase auch zwei Stunden dauern kann, ist es dann doch irgendwie der „leichtere“ und meiner Meinung nach eigentlich auch richtige Weg, sein Bedürfnis zu erfüllen und ihn nachts zu stillen wenn er es verlangt. Ich stille eigentlich auch sehr gerne und es ist mir auch wichtig, bedürfnisorientiert zu handeln und ihm Nähe geben. Nun bin ich aber mittlerweile an einem Punkt, an dem ich mit dem daraus resultierenden Schlafmangel für mich einfach an meine Grenzen gehe. Ich kann selber nicht gut einschlafen, sodass selbst ein tagsüber mit hinlegen, bei mir nicht funktioniert (er schläft nur noch 1x am Tag für ca 1,5 Stunden - dazwischen auch einmal stillen nach 40min zum Weiterschlafen). Eigentlich widerstrebt mir jegliches „Training“ oder Abgewöhnen der Brust, aber ich kann einfach nicht mehr. Hast Du einen Tip, wie ich ihn entwöhnen könnte? Er muss ja nicht durchschlafen, ich würde mich aktuell schon über 2-3 -stündige Schlaffenster freuen. Ich freue mich auf Deine Antwort!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe jof, Du musst Dir bewusst sein, dass sich durch das nächtliche Abstillen Dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung erleben. Auch wenn Du nicht mehr stillst, wird Dein Baby aufwachen und sucht Nähe und Geborgenheit, Du musst dann aufstehen, Dein Baby tragen oder Flaschen zubereiten...... Wäre es denn eine Möglichkeit, dass der Papa eine Zeit in der Nacht übernimmt und Euer Baby beruhigt? Wichtig ist, dass Du jemanden hast, zu dem Dein Baby schon eine Bindungsbeziehung aufgebaut hat, und der oder die in der Lage ist, ruhig zu bleiben, auch wenn das Baby unglücklich ist. Ich zitiere dir mal einen Vorschlag von Sibylle Lüpold, Mutter, Stillberaterin und Expertin für Babyschlaf (www.1001kindernacht.ch): "Wenn Du die Rolle des nächtlichen Begleiters übernimmst, ist es zu erwarten, dass Euer Kind vorerst unglücklich ist und nach Deiner Frau weint. Das bedeutet nicht, dass es Dich ablehnt: Es würde in der unsicheren Situation der Nacht und des Einschlafens ganz einfach seine Mutter bevorzugen. Viele Väter sind mit dieser Situation überfordert und befürchten, dass es so bleiben wird. Wichtig ist hier aber, dass Du nicht vorschnell aufgibst, sondern Dir und Deinem Kind mehrere Chancen gibst, die gemeinsame Beziehung langsam zu festigen. Nur weil Dein Kind bei Dir weint, heisst es nicht, dass es leidet. Du bist eine enge Bindungsperson und kannst es genauso liebevoll betreuen wie seine Mutter. Mit der Zeit wird es sich auch bei Dir immer besser entspannen können. Damit Dein Kind bei Dir einschläft, kannst Du es zu Hause herumtragen, mit ihm spazieren gehen oder Dich bequem mit ihm hinsetzen/-legen. Streichle es dabei liebevoll und sprich leise zu ihm. Du kannst ihm auch etwas vorsingen – die tiefe Stimme des Vaters kann für ein Kind sehr beruhigend ein. Wichtig ist, dass Du (auch wenn Dein Kind weint) innerlich ruhig sein kannst. So gelingt es Deinem Kind besser, sich bei Dir zu beruhigen, denn Deine Emotionen übertragen sich nonverbal. Du kannst Dir bildlich vorstellen, Du seiest der stabile Felsen inmitten des wilden Meeres, auf dessen Wellen das Schiffchen (Dein Kind) hin und herschaukelt. Verlässt Du die stabile, entspannte Position, kann Dein Kind keinen Halt an Dir finden. Bleibst Du aber ruhig, indem Du Dich z. Bsp. auf Deine Atmung konzentrierst, hilfst Du damit auch Deinem Kind, zur Ruhe zu kommen." Das muss aber gar nicht der Papa sein, eine liebevolle Oma oder gute Freundin, die Dein Kind gut kennt, geht auch. Wichtig ist: Diese nächtlichen Stunden sind nicht dazu da, das Baby umzuerziehen. Es geht nur darum, für es da zu sein, während Du mal ein paar Stunden am Stück schlafen kannst. Letztendlich bleibt nichts anderes übrig, als es auszuprobieren..... Ich hoffe, dass Dir meine Antwort weiterhilft. Liebe Grüße Biggi


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