Ernste
Hallo und vielen Dank fuer die bisherigen Tipps. Ich habe nochmal eine Frage zum naechtlichen Stillen und dem alleine wieder einschlafen. Meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt und wird noch gestillt, obwohl sie tagsueber auch isst. Wenn sie nachts unruhig wird und wach zu werden droht, hilft bisher nur die B Ich habe jetzt ein paarmal versucht, mich schlafend zu stellen bis bis vor kurzem hat sie es zeitweise geschafft, alleine wieder einzuschlafen. Abends wird sie oft in den Schlaf gestillt und daher nicht wach ins Bett gelegt. eit kurzem habe ich das Gefuehl, dass das nicht so ohne weiteres geht, da sie sich viel hin und her dreht und teilweise sogar aufsetzt. Sie krabbelt und sitzt und macht seit kurzem Stehersuche. Ist das nur eine Phase oder vertreibe ich ihre Faehigkeit, alleine wieder einschlafen zu koennen, indem ich nachts fast sofort bei Unruhe bzw Weinerei stille?
Kristina Wrede
Liebe Ernste, es ist ein Ammenmärchen, dass man ein Baby wach ins Bett legen müsse. Fakt ist: Dies entspricht nicht ihrer Natur, und darum tun sie sich damit auch unendlich schwer (was der Ratgeber-Branche zu nicht endenden Umsätzen verhilft!). Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das kommt ganz von allein, so wie das Krabbeln und das Hinstellen. Du kannst sicher sein, auch das alleine Schlafen entwickelt sich, und wird genau dann eintreten, wenn dein Kind reif dazu ist. Dies ist aber - auch das ist normal und natürlich - meist um einiges später als wir das eingeredet bekommen. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Um das häufige Aufwachen zu verringern, kann dir vielleicht dieser "Trick" helfen: Wenn deine Kleine an der Brust eingeschlafen ist, ziehst du deine Brustwarze sanft aus ihrem Mund und drückst, wenn sie wieder nach der BW sucht, ebenso sanft ihr Kinn nach oben. Bei vielen Kids wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Und das Gute daran: Es funktioniert auch, wenn die Kleinen im Schlaf wieder ans Nuckeln denken, wenn also der Mund ganz von allein wieder die Nuckelbewegungen macht und das Kind kurz darauf nach der Brust suchen würde. Einfach das Kinn sanft von unten stützen die meisten Kinder schlafen dann weiter, ohne zu stillen. Bis dein Kind soweit ist machst du überhaupt nichts falsch, wenn du es weiterhin nach Bedarf stillst. Glaub mir, es gibt viele Mütter, die ihre Einjährigen noch stillen, und daran ist überhaupt nichts verkehrt!! Lieben Gruß, Kristina
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