Nächtliches Stillen alle 1,5 Stunden - nötig oder irgendwie ablenken?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Nächtliches Stillen alle 1,5 Stunden - nötig oder irgendwie ablenken?

Hallo, meine Tochter, 10 Wochen alt, kam anfangs nachts in der ersten Nachthälfte nach ca. 3 bis 3,5 Stunden (gestillt beide Seiten um 23 Uhr hingelegt und dann kam sie zwischen 2 und 3 uhr) und ab dann alle 2 bis 2,5 Stunden bis ca. 9 uhr, dann war sie wach für den Tag. Jetzt kommt sie allerdings nach der ersten Nachthälfte, also ab ca 2.30 uhr alle 1,5 stunden u. trinkt nur noch 1 seite leer (10-15 Min) die andere rührt sie nicht mehr an, auch wenn ich zwischendurch wickele. Sie wird dann zwar richtig wach, aber will nicht weiter trinken, sondern schlafen. Sie schläft bei mir im Bett oder auch mal im Stubenwagen neben mir, aber das macht im Stillverhalten keinen Unterschied aus. Anmerkung: Ich warte nicht ab, bis sie schreit, sondern stille, wenn sie anfängt sich unruhig hin un herzubewegen u. Laute von sich gibt. Das deute ich nachts als Hunger, denke, wenn ich sie nicht stille, wird sie immer unruhiger u. fängt an zu schreien, was ich aber vermeiden möchte, da mein Mann auch schlafen muss. - Wird schon lauter, wenn es ihr nicht schnell genug geht.... Wie schaffe ich es, dass sie auch in der 2. Nachthälfte ihre mind. 3 Stunden schläft? Der 1,5 Stunden Rhythmus ist für mich auch anstrengend u. ich bin tagsüber total müde.... (Tagsüber trinkt sie alle 2 bis 3 Stunden eine Seite und von der anderen Seite ein wenig, insg. ca. 20 Min) VIELEN DANK!

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 15:16



Antwort auf: Nächtliches Stillen alle 1,5 Stunden - nötig oder irgendwie ablenken?

Liebe sonnenkegel, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Am besten lässt Du dich von deinem Kind leiten. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß im Normalfall selbst am besten, wie viel und wann es etwas braucht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 01.02.2010



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