Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Mein Sohn (8 Mte) wurde bisher nach Bedarf gestillt, er isst mittlerweilen Mittags und Abends je eine selbstgemachte Breimahlzeit (Gemüse/Kartoffel, Getreide/Säuglingsmilch und gestern haben wir mit dem Nachmittagsbrei (Früchte und ein bisschen Hirsepulver) begonnen). Nachts liegt er direkt neben unserem Bett auf einer grossen Matratze (bis 4 Monate war er bei uns im Bett) und ich rolle mich zum Stillen zu ihm hinüber. Ich stillte ihn bisher in den Schlaf (nach langen Versuchen, es nicht zu tun, gab ich irgendwann auf, weil er einfach schrie und schrie und weil wir es beide so schön finden...), er erwachte meist zwischen 1 und 3 Mal nachts, worauf ich ihm die Brust anbot und er sofort trank. Er trank immer recht grosse Mengen (nuckelte nicht nur daran), ist auch gewichts- und grössenmässig auf Percentile 97. In letzter Zeit erwachte er viel häufiger, und da wir beide nichts anderes kannten, suchte er jedes Mal nach der Brust und ich gab sie ihm. Ich hatte aber den Eindruck, das viele Trinken verursache ihm neuerdings Blähungen. Er erwachte mit Schmerzlauten, drückte und wand sich, bis der "Wind" kam. Ich hatte den Eindruck eines Teufelkreises: Je mehr er erwacht, desto mehr trinkt er, desto mehr kriegt er Blähungen und desto mehr erwacht er... Irgendwie hatte ich das Gefühl, es sei an der Zeit, dass er in der Nacht nicht mehr trinkt. Ich habe gelesen, das in-den-Schlaf-Stillen könne in einem Zusammenhang stehen mit nächtlichem Aufwachen. So habe ich vorgestern begonnen, ihm die Brust nicht mehr zum Einschlafen zu geben. Stattdessen habe ich ihn Herumgetragen, während er weinte, weil er so verzweifelt nach der Brust suchte, wenn ich neben ihm im Bett lag. Er schien unendlich traurig und das machte mich auch traurig. Ich hielt aber durch und er schlief die erste Nacht einiges besser, Blähung gab es ganz geringe und erst gegen Morgen. Ich stillte ihn noch um Mitternacht und um 4 Uhr, nachdem er sich lange nicht beruhigte. Gestern schrie er viel heftiger und länger, erwachte nach einer Stunde wieder, schrie wieder, ohne dass ich ihn stillte. Wenn ich mich von seiner Seite wegbewegen wollte, zuckte er zusammen, und griff nach mir. Dann schlief er aber gut (ich blieb bei ihm), um halb zwei und um 4 gab ich ihm die Brust wieder, weil ich für weiteres Schreien zu erschöpft war. Kaum Blähungen, wie in der Nacht zuvor. Meine Frage: Gehe ich da richtig vor? Irgendwie fühlt sich das alles so widernatürlich an und ich fühle mich verwirrt und verunsichert. Den Wasserschoppen spieh er übrigens nach 2 Schlücken empört aus. Danke jetzt schon für deine Rückmeldung. Herzlich Aha
? Liebe Aha, es ist kaum anzunehmen, dass es bei einem acht Monate alten Baby an der Zeit ist, dass es nachts nichts mehr trinkt. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Die Blähungen liegen wohl kaum am Stillen als solchen. Die Ursache kann zum Beispiel darin liegen, dass sich das Saugverhalten verändert hat, so dass der Kleine mehr Luft schluckt oder es ist schlicht Zufall. Die Theorie, dass ein Kind, das in den Schlaf gestillt wird, nachts häufiger aufwacht – weil es immer die gleiche Einschlafumgebung und das gleiche Einschlafritual brauche, um selbst einzuschlafen – ist schlicht falsch, denn wenn das so wäre, dann müssten alle nicht gestillten Kinder durchschlafen, was aber nicht der Fall ist. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung (und dies trotz dem riesigen Ansturm von Fragen, die Sie zu beantworten haben...!!) Sie hat mich bestätigt darin, dass ich meinem innersten Empfinden vertrauen kann (worin ich aber immer wieder erschüttert werde, bei all dem, was da von aussen so an einen herangetragen wird...) - aber ich habe mich ohnehin mittlerweilen wieder von dem Druck befreit, Sohnemann dürfe in der Nacht nicht mehr trinken - es fühlte sich einfach nicht richtig an. "Schlafen und Wachen" habe ich bereits bestellt aufgrund Ihrer Empfehlung an jemand anders. Also nochmals ganz grossen Dank, zum Glück gibt es noch Menschen wie Sie! :o) Aha
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