Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches (Ab-)Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches (Ab-)Stillen

Alleswirdgut123

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Liebe Frau Welter, Ich hoffe Sie haben einen Rat für mich. Mein Sohn ist nun 12 Monate und ich möchte abstillen. Ich wollte nie solange stillen, jedoch war er ein absoluter Säugling und Stillen hat immer gut geklappt und war ihm so wichtig so dass ich es ihm lange ermöglichen wollte. Nun ißt er tagsüber sehr gut und trinkt schon knapp zwei Monate tagsüber nicht mehr. Auch einschlafen tagsüber klappt mittlerweile sehr gut. Das ging alles ohne Zwang von selbst. Das Einschlafstillen konnte- wider Erwarten- relativ problemlos seit 6 Wochen durch Singen und Kuscheln ersetzt werden. Nachts habe ich aber weiter noch 1, selten 2mal gestillt. Seit 1-1,5 Wochen sind die Nächte für uns beide schlimm. Er wacht auf und ich lasse ihn trinken aber ich habe das Gefühl es reicht oder schmeckt ihm nicht mehr, nach wenigen Minuten löst er sich, schreit sich in Rage und wird richtig wütend. Das macht auch mich traurig. Ich habe das Gefühl es ihm nicht recht machen zu können . Er schreit und windet sich und das früher entspannte Trinken ist passé. Erschöpft schläft er dann nach Tragen uns Singen irgendwann (!) ein. Schmeckt die Milch anders oder ist es durch das weniger Anlegen wirklich zu wenig geworden? Ich will natürlich die Milchproduktion nicht wieder anregen. Wie kann ich es ihm nachts erleichtern ohne Stillen? Scheinbar ist das nichts mehr was ihm hilft. Auch tagsüber hat er neu seit einigen Tagen richtige Wutanfälle- nur bei mir- als wolle er sich nun mit mir messen und Grenzen austesten. Ob dies zusammenhängt oder es nur eine normale Entwicklung ist weiß ich nicht. Ich versorge ihn rundum die Uhr alleine. Coronabedingt haben wir keine Unterstützung, Mein Mann ist beruflich viel unterwegs und kann sich vor allem nachts nicht kümmern. Ich bin durch die nächtlichen Kämpfe auch sehr erschöpft mangels Schlaf aber auch traurig meinen Kleinen so wütend und traurig zu erleben. Ich will nur das Beste für ihn. Wie kann ich ihm und mir denn helfen? Herzlichen Dank und beste Grüße


Biggi Welter

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Liebe Alleswirdgut123, es kann tatsächlich sein, dass die Milchmenge sehr zurückgegangen ist. Es gibt Frauen, die mit ein- oder zweimaligem Stillen innerhalb von 24 Stunden oder auch einigen Tagen problemlos die Milchmenge weiter bilden, die sie für Ihr Kind benötigen, bei anderen Frauen reicht eine nur mehr ein oder zwei Mal tägliche Stimulation der Brust nicht mehr unbedingt aus, um die Milchproduktion weiterhin auf dem erforderlichen Niveau aufrecht zu erhalten. Wenn Du nicht mehr stillen möchtest, dann lass die Trauer Deines Kindes zu und stehe ihm bei. Vermutlich vermisst Dein Sohn das Stillen tatsächlich noch sehr und braucht im Moment viel Trost. Ich denke nicht, dass er Dich ärgern möchte oder sich messen möchte, er braucht wahrscheinlich viel Rückversicherung, dass alles okay ist. Tröste Deinen Kleinen, gestehe ihm seine Trauer zu, aber bleib standhaft, wenn Du wirklich abstillen möchtest. Wichtig ist, dass Du geduldig und liebevoll bist, Du entziehst Deinem Kind die Brust, aber nicht Deine Liebe. Mach Dir die nächsten Tagen so gemütlich, wie es geht, lass die Hausarbeit liegen und ruhe Dich aus, wenn Dein Kleiner mittags schläft. So überstehst Du die nächsten Nächte hoffentlich besser! Ganz liebe Grüße Biggi


Alleswirdgut123

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Ganz herzlichen Dank für die nette Antwort!


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