Juji
Liebe Biggi, mein Kleiner ist nun ein gutes Jahr alt (13 Monate fast) und ist ein guter Esser. Wir stillen trotzdem noch viel tagsüber und vor allem sehr viel nachts. Das Problem ist, ich kann nicht mehr. Beinahe jede Nacht kommt er stündlich oder nuckelt stundenlang an der Brust. Jeder Versuch ihn von der Brustwarze zu lösen endet in Weinen. Der Papa darf sich abends bzw nachts überhaupt nicht um ihn kümmern. Da fängt unser Schatz so elendig an zu weinen und zu schreien, das ertragen wir beide nicht, darum mache ich seit der Geburt die Nächte alleine. Eine gute Nacht bedeutet, er kommt nur 4-5 mal, eine schlechte Nacht bedeutet er kommt 10 mal oder häufiger. Ich bin inzwischen so erledigt. Ich habe kaum noch Kraft für den Alltag. Ich schaffe es nicht mehr soziale Kontakte zu pflegen. Nur noch das Nötigste. Mein Mann hilft wo er kann, er macht viel im Haushalt und unterstützt mich, aber er muss natürlich zur Arbeit. Sonstige Unterstützung hab ich leider nicht. Die Großeltern wohnen alle weiter weg und sind nur ab und an zu Besuch da. Sie sind nicht so vertraut, als dass sie sich um unseren Sohn kümmern können. Ich habe im Buch "Schlaf gut, Baby" gelesen, dass man ab einem Jahr eine Stillpause einführen darf. Nun wollte ich dich fragen: wie lange darf diese Pause sein? Sind 4 Stunden zu lang? Und was ist, wenn er (ausnahmsweise) die 2 Stunden vor der Pause nicht getrunken hat? Dann wären es ja 6 Stunden und dann zu lang? Ich würde ihm natürlich Wasser anbieten und immer anderweitig ihm die Nähe geben, die er braucht. Wenn er zahnt, eine Impfung hatte oder einen Infekt hat, dann kann ich für diese Tage doch auch die Stillpause pausieren oder wäre dann alles hinfällig? Fragen über Fragen. Ich hätte mir so gewünscht, dass es sich von alleine verbessert. Aber es wird nur schlimmer und ich kann einfach nicht mehr. Liebe Grüße und Danke für deine Arbeit!
Liebe Juji, ich kann es gut verstehen, dass Ihr kurz vor einem Zusammenbruch steht und es muss eine Änderung her! Am besten wäre es, wenn du schrittweise vorgehen würdest und anfangs stillfreie Stunden einführen würdest. Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du deinem Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Die ersten paar Nächte werden nicht einfach werden und dein Kind wird erst einmal toben. Vielleicht kannst du an einem Wochenende beginnen, damit du tagsüber etwas ausruhen kannst. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das! Und wenn dein Baby mal krank ist, kannst Du selbstverständlich Ausnahmen machen! Lieben Gruß Biggi
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