Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich bin neu und stelle wahrscheinlich Fragen, die Dir schon tausendmal gestellt wurde, aber ich habe noch keine Antworten darauf gefunden... Mein Sohn ist knapp über 8 Monate alt, isst neuerdings ein Gläschen MIttags, Obstgetreidebrei nachmittags und SL Brei abends, weil er allergiegefährdet ist. TRotzdem muss ich ihn nach wie vor mindestens 3-4 mal pro Nacht stillen und er mag und mag nicht durchschlafen. Hört das irgendwann von alleine auf oder muss man da so Methoden wie außer Haus schlafen oder schreien lassen anwenden (Was ich allerdings nur sehr ungern tue)? Und noch ein zweiter Punkt: er soll bis zu seinem 2. Lebensjahr SL Milch bekommen und laut der Ernährunsgberaterin aus dem Fläschchen, weil er dann nucklen kann. Er will aber partout weder aus dem Fläschchen trinken und auf keinen Fall diese SL Milch, auch nicht aus dem Trinklernbecher. Gibt es da Tricks oder hilft Geduld oder soll ich ihm einen Tag lang nur die Flasche geben? Über eine Antwort oder auch Berichte anderer Mütter wäre ich sehr dankbar! Viele Grüße, eine etwas entnervte Mama
? Liebe Towanda, Sie sind - wie so viele Menschen - zwei Gerüchten aufgesessen: 1. mit zunehmendem Alter schläft ein Kind immer länger und das bleibt so, dass mit sechs Monaten spätestens alle Kinder durchschlafen und 2. ein Baby brauche nur die entsprechende Menge einer bestimmten Nahrung und dann würde es durchschlafen. Beides ist schlicht falsch. Studien haben belegt, dass die frühe Einführung von fester Kost KEINEN positiven Einfluss auf das Schlafverhalten des Kindes hat und es ist entwicklungsbedingt so, dass Kinder ab vier bis sechs Monaten (wieder) vermehrt nachts aufwachen. Gäbe es die „Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es „durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen „lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben, denn es würde sie ja keiner kaufen. Buchhändler und Verlage sind aber nicht darauf aus, Bücher zu produzieren, die im Regal verstauben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen „abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Haben Sie schon einmal eine SL-Nahrung selbst probiert? Diese Nahrung hat schon einen sehr eigenen Geschmack und es ist nicht erstaunlich, wenn ein Kind sie ablehnt. Warum soll Ihr Kind denn diese Nahrung bekommen? Solange Sie noch ausreichend oft stillen braucht ein Baby keine andere Milchnahrung und falls Ihr Kind nicht nachgewiesenermaßen eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilch hat, können sie ab etwa dem ersten Geburtstag langsam Milchprodukte einführen. Das Thema Saugen ist sicher ein wichtiger Punkt, doch lange nicht jedes Kind will an einer Flasche sein Saugbedürfnis befriedigen. Wenn Ihr Kind gut aus dem Becher trinkt und Sie demnächst abstillen wollen, dann wird es wahrscheinlich noch ein so ausgeprägtes Saugbedürfnis haben, dass es auch eine Möglichkeit braucht, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Doch das muss nicht zwingend an der Flasche passieren. Ihr Kind kann auch an einem Schmusetuch, einem passend geformten Kuscheltier, seinen Fingern oder einem Schnuller saugen. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
zu diesem thema gibt es mehrere verschiedene meinungen. hier wird man dir sicher sagen, dass es völlig ok ist nachts so häufig zu stillen und wird das auch schlüssig begründen. anderswo würde man sagen, dein kind braucht nachts nicht mehr so viel nahrung (manche sagen sogar, gar keine nahrung mehr) und es hat sich schlicht daran gewöhnt nachts beim aufwachen die brust zu kriegen bzw. sein stoffwechsel ist nachts nicht (wie vorgesehen) und nahrungspause eingestellt (suchlauf "nächtliches stillen" hier im entwicklungsforum von dr. posth). wie auch immer, wichtig ist nur was du willst und kannst. wenn du hinter dem nächtlichen stillen stehst, dann stille nachts weiter, rechne aber damit, dass er es so bald von alleine nicht aufgeben wird. wenn du das nicht mehr möchtest, dann musst du ihm die stillmahlzeiten stück für stück nachts abgewöhnen, indem zum beispiel der papa ihn durch streicheln, herumtragen, singen etc. zum weiterschlafen bewegt (oder auch du, das ist nur schwieriger, weil du nach "milch riechst"). das werden sicherlich ein paar protest-nächte, die du und dein kind aber gemeinsam aushalten werdet. lasst ihn aber nicht alleine weinen, sondern bleibt bei ihm, bis er wieder eingeschlafen ist. keine angst, dein sohn ist 8 monate alt und seine bindung zu dir schon so stabil, dass er dir diesen "brustentzug" verzeihen wird. also, die entscheidung liegt allein bei dir. du triffst bestimmt die richtige! viele grüße von feli mit nachts stillendem kind (aber noch nicht 8 monate alt) und einer hand tippend, deshalb alles klein
Mitglied inaktiv
Liebe Kerstin/Feli, also ich bin nicht ganz Deiner Meinung, dass ein 8 Monate altes Baby das so ohne weiteres wegstecken wird, aber das ist natürlich wie immer individuelle Ansichtssache. Zur ursprünglichen Frage von Towanda: das mit der Falsche ist meines Erachtens Blödsinn - wenn er aus dem Becher o.ä. trinkt, dann ist das in ORdnung und wenn er es jetzt im Moment noch gar nicht tut, ist er eben noch nicht so weit. Sein Saugbedürfnis sollte er übrigens gerade NICHT an der Trinkflasche befriedigen, weil da oftmals Zahnschäden u.ä. rauskommen können. Brust ist viel besser! :-)) Und noch was: mein Kleiner wird nächste Woche 8 Monate alt, ist also ziemlich im selben Alter. Er hat seit seiner Geburt noch nie durchgeschlafen und kam bis vor ca. 2 Wochen nachts ca. 5-8 Mal, das war ganz normal. Jetzt, seit etwa 10 Tagen, schläft er plötzlich deutlich länger und kommt nur noch 2-3 Mal - ganz von selbst, ohne jede Änderung von mir. Das wird vermutlich auch mal wieder mehr werden, wenn wieder ein Zahn kommt o.ä., so ist das halt. Die Kleinen schlafen besser/ durch, wenn sie soweit sind. Eine Pflanze wächst auch nicht schneller, wenn man jeden Tag an ihr zieht :-)) Also, herzliche Grüße und viel Geduld und Kraft, Helena
Mitglied inaktiv
...das ist individuelle Ansichtssache. Sag ich ja immer! ;-) Liebe Grüße, Feli
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