Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nach 12 Wochen plötzlich weniger Milch?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nach 12 Wochen plötzlich weniger Milch?

DanceDevil

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Guten Tag Frau Welter Seit 2-3 Tagen habe ich das Gefühl, dass ich weniger Milcheinschuss und auch -Bildung habe. Bisher war es immer so, dass ich nach 2-3 Stunden schon gemerkt habe, dass sich die Brust prall und etwas fester angefühlt hat. Also Milch schon in den Drüsen ist. Auch bzw besonders über Nacht. Morgens waren sie dann sehr prall. Jetzt seit 2-3 Tagen habe ich das Gefühl, dass die Menge deutlich zurück gegangen ist. Auch beim trinken selber hab ich das Gefühl, dass der Milchfluss weniger geworden ist, da sie nicht wirklich lang trinkt und schnell unruhig wird. Ist das möglich ? Habe an meiner Ernährung etc nichts geändert. Hilft es Stilltees oder so zu trinken? Möchte ungern abstillen bzw ständig zufüttern


Biggi Welter

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Liebe DanceDevil, eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist.
 Es ist auch völlig normal, dass ein Baby mal mehr und dann wieder weniger oft an die Brust möchte!

 Wichtig ist das Gedeihen des Kindes und nicht die Dauer der Mahlzeit.

 Schau dir das Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
 o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.). 
 o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenereDarmentleerungen normal)
 o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
 o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, 
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
 o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. 

Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Dein Baby ist jetzt im klassischen Altert für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll... Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi


DanceDevil

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Vergessen zu erwähnen dass mein Tochter 12 Wochen alt ist und voll gestillt wird nach Bedarf


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