Steph06
Sehr geehrte Damen, in einer Woche hat mein kleiner Sohn (13,5 Monate) eine ambulante Operation mit Vollnarkose. Diese wird um 7.30 Uhr durchgeführt und er darf 6 Std vorher nicht mehr gestillt werden. Bis 2 Stunden vorher darf er Tee/ Wasser trinken. Da ich noch immer nach Bedarf stille (mit Beikost zum Frühstück, Mittag, Nachmittag und Abend) bin ich mir nicht sicher, wie ich mich in der Nacht vor der OP verhalten soll. Während er bis vor einem Monat ungefähr auch schon mal ganz gut nachts geschlafen hat (im Familienbett, mit Einschlafstillen), will er jetzt ab ca. 4 oder 5 Uhr früh wieder sehr oft an der Brust trinken und auch relativ lange. Ich will eigentlich gar nicht abstillen und auch ihm die Brust nachts nicht abgewöhnen. Wäre es aber am besten, wenn ich jetzt anfange, ihm abends vor dem Schlafen eine Flasche mit Milchersatz zu geben und dann in der Nacht zu dem letztmöglichen Zeitpunkt (1.30 Uhr) nochmal in der Hoffnung, dass er dann "satt" und friedlich schläft, wenn er nicht gerade durchs Zahnen aufwacht? Das Problem ist auch einfach, dass er in der Nacht weder den Papa als Einschlafhilfe noch irgendetwas anderes, wie z.B. Nuckel akzeptiert. Vielen Dank für Ihren Rat! Liebe Grüße Stephanie
Liebe Stephanie, Abstillen müssen Sie ganz sicher nicht, notfalls tragen Sie Ihr Baby einfach herum. Ein Kind darf zwar vor einer Vollnarkose acht Stunden nicht mehr essen, aber für das Stillen gelten im Allgemeinen andere Regeln! Da Muttermilch sehr schnell verdaut wird, wird es in vielen Kliniken so gehandhabt, dass bei kleineren Kindern nur eine dreistündige Pause eingehalten werden muss und das lässt sich vor allem wenn der Termin der Narkose günstig gelegt wird meist einigermaßen problemlos überbrücken. Ich zitiere dir hierzu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 2001: "Muss ein Baby operiert werden, sollte die Mutter nachfragen, bis zu welchem Zeitpunkt vor der Operation sie stillen darf und wie lange es nach der Operation dauern wird, bis sie wieder zu ihrem Kind darf und es stillen kann. Einige Ärzte verlangen, dass ein Patient acht Stunden vor einer Operation nichts mehr oral zu sich nehmen darf. Doch diese Richtlinien sind in Veränderung begriffen. Kürzlich durchgeführte Untersuchungen (Litman 1994; Schreiner 1994) weisen darauf hin, dass es sinnvoll ist, die folgenden Zeitabstände zwischen letzter Nahrungszufuhr und Operation einzuhalten: sechs Stunden für künstliche Säuglingsmilch (Spear 1992), drei Stunden für Muttermilch und zwei Stunden für klare Flüssigkeiten. Die Mutter sollte die Frage der Wartezeiten mit dem Chirurgen und dem Anästhesisten bereits im Vorfeld abklären. Viele Ärzte sind bereit, sich den Bedürfnissen eines gestillten Babys anzupassen. Außerdem sollte sich die Mutter überlegen, wie sie ihr Baby in den Stunden unmittelbar vor der Operation, wenn es nicht gestillt werden darf, ablenken und trösten kann. Wenn die Mutter vorher danach fragt, kann sie eventuell unmittelbar nach der Operation wieder zu ihrem Baby und kann es im Aufwachraum stillen. Für viele Babys und Mütter ist das Stillen in dieser Zeit sehr beruhigend." Dr. Nicole Ritsch, Anästhesistin und Stillberaterin hat einen schönen Artikel für „Laktation und Stillen“ geschrieben mit dem Titel „Anästhesie in der Stillzeit“ Du findest den Artikel unter http://www.stillinfo.ch/Dokumente/ls 4_2007 anaesthesie in der stillzeit.pdf und er wird dir wertvolle Informationen liefern, kann aber auch für deinen Anästhesisten gut sein, um euch vielleicht einen individuellen Spielraum zu öffnen. In der Regel klappt es aber viel unkomplizierter, als wir Mamis das immer fürchten!! LLLiebe Grüße, Biggi
Steph06
Vielen Dank! Da werde ich mich nochmals erkundigen, ob 3 Stunden vorher stillen noch ok ist. Und ich bin auch erstmal etwas ruhiger, da ist meinem Sohn auch schon sehr geholfen. Viele Grüße
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