Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Möchte abstillen, aber weiß nicht genau wie!

Frage: Möchte abstillen, aber weiß nicht genau wie!

martha280

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Hallo zusammen, mein Sohn wird bald 16 Monate alt, seitdem er 6 Monate ist und Papa zuhause war, wurde er nur noch abends zum Einschlafen und Nachts gestillt. Alles sehr unkompliziert, da er bei uns im Bett schläft. Jetzt möchte ich mit dem abstillen beginnen, weil ich denke, dass es langsam Zeit wird. Wenn ich Abends in der Uni bin, schläft er mit Papa ganz normal ein, bei der Tagesmutter schläft er auch ganz normal ein, nur wenn er mich sieht, tippt er mir sofort auf die Brust, sagt "Titti" und will an die Brust. Nachts wird er gegen 22:00 uhr und 6:00 Uhr wach und greift einfach geziehlt an die Brust und trinkt. Meinen Schlaf stört das nicht sonderlich, aber ich möchte nicht mehr die einzige sein, die sich um das Einschlafen kümmert (wenn ich da bin(bin 1 x pro Woche in der Uni)). Seit einiger Zeit (ca. zwei Wochen) versuche ich die Methode des sanften abstillens, sodass ich während des Stillens, wenn der Zug nachlässt ihn von der Brust löse und hoffe, das er dann einschläft, aber mein Kleiner lässt sich nicht beirren und schnappt sich die Brust wieder. Nun stellt sich mir die Frage, welche Milch ich ihm anbieten kann, die geschmacklich an Muttermilch erinnert? Er isst ganz normal mit, verträgt auch Kuhmilch. Und hätten Sie vielleicht einen Ansatz für mich, wir ich das Abstillen am Besten in Angriff nehme? LG Martha


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Martha, Ihr Kind will nicht nur Milch, sondern Ihre NÄHE, da gibt es keinen Ersatz ;-). Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


martha280

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Vielen Dank für die ausfürliche Antwort!!!!!


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