Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchstau

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchstau

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, wir haben einen etwa 8 Wo alten Sohn, dem es sehr gut geht. Einzig, habe ich ständig Probleme mit Milchstaus. Die Abstände liegen so im 1,5 - 2 Tagesrythmus. Mittlerweile habe ich 2 verschiedene Arten von Staus unterscheiden können. Der eine macht sich durch Verhärtung der Brust im oberen Bereich bemerkbar und wird von unserem Sohn meist nach ein bis zwei Mahlzeiten weggetrunken. Die andere Art von Stau ist wesentlich unangenehmer. Hier staut sich die Milch bis kurz vor oder in die Brustwarze hinein. Ursache des Staus ist bisher immer eine kleiner weislicher Pfropf gewesen, der einen Milchkanal verstopft hat und den ich irgendwann herausdrücken konnte. Bis dahin haben sich die Schmerzen faßt bis ins unerträglich gesteigert, so daß ich nicht einmal mehr gehen wollte, da die Erschütterungen so schmerzhaft waren. Meine Frage lautet, was könnte die Ursache für die Staus sein. Und woher kommt dieses weisliche (butter- / sahnertig) Masse, die mir die Milchkanäle verstopft. Was kann ich dagegen tun? Vielen Dank Christel


Biggi Welter

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? Liebe Christel, immer wiederkehrende Stauungen können verschiedene Ursachen haben. Wie immer ist es gerade bei immer wieder auftretenden Stauungen ganz wichtig, dass auf das korrekte Anlegen und richtige Ansaugen des Kindes geachtet wird. Gerade wenn ein Kind schon etwas älter ist, wird frau da manchmal gerne etwas nachlässig und das kann dann fatale Folgen haben. Außerdem solltest Du die Stillpositionen immer wieder wechseln, damit die Brust wirklich überall und gleichmäßig entleert werden kann. Als nächstes ist Ruhe ein ganz entscheidender Faktor. Stauungen können ein Zeichen des Körpers sein, dass die Frau sich mehr Ruhe gönnen soll. Stress und Übermüdung sind ganz wesentliche Faktoren, die zu Milchstau und auch Brustentzündung führen können. Der von dir beschriebene weiße Pfropfen ist eine Ursache für Milchstaus, die ebenfalls nicht so selten ist. Es gibt zwei mögliche Gründe für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Propf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muß sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ich hoffe, dir mit diesen Informationen etwas weitergeholfen zu haben und wünsche dir ein rasches Ende der Stauungen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Christel, dieses Problem hatte ich bei meinem ersten Kind auch ständig. Laß dir von deiner Nachsorgehebamme verschiedene Stillstellungen zeigen, in der das Kind alle Quadranten der Brust leertrinken kann. Von über das Kind beugen, Kind auf deinem Bauch liegend, ... beonders gut ist die Fußballstellung. Allerdings mußt du bei fast allen Stellungen das kleine Kerlchen auf ein Kissen legen, damit du entspannt liegen kannst. Die Pfropfen in der Brust sind kleine Häutchen, die den Milchkanal verstopfen. Manche Frauen (ich auch) neigen einfach dazu. Die gelbliche Masse ist einfach alte Milch, die zu lange drin war. Wenn du dir eine kleine Nadel ausglühst und mit Wasserstoffperoxid (Apotheke) desinfifierst, kannst du ganz vorsichtig diese Häutchen aufreißen (nicht stechen, da es sonst bluten könnte). Ich hatte mir seit damals angewöhnt, einfach 2x täglich die Brustwarzen zu untersuchen und wenn ich einen pfropfen entdeckt habe, habe ich ihn aufgeritzt. So bin ich ohne Probleme durch die Stillzeit gekommen. liebe Grüße, Stine


Mitglied inaktiv

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Hi, Christel, das mit den Propfen (und übrigens auch das mit den Milchstaus) hatte ich auch öfter. Ich habe sie auch wie Stine mit einer (allerdings nicht ausgeglühlten, sondern nur mit Alkohol desinfizierten) kleinen Nadel aufgestochen und schon war der Schmerz vorbei. Alles gute Astrid


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