Guten Tag,
meine Tochter ist 8 Monate alt, isst zwei Mal am Tag eine kleine Menge Brei und wird sonst voll gestillt. Seit gestern abend habe ich an der Außenseite der rechten Brust etwas Schmerzen, wenn man die Brust berührt oder drückt, sowie etwas Kopfschmerzen. Als die kleine 1-2 Monate alt war hatte ich zwei Mal einen Milchstau. Ich meine es hat sich da ähnlich angefühlt, allerdings konnte man damals einen gestauten Bereich tasten.
Aktuell kann ich keine Verhärtung fühlen, die Brust ist ganz weich.
Ich habe nun versucht die Kleine häufig an der Brust trinken zu lassen (das Trinken schmerzt übrigens nicht!) und versucht sie so anzulegen dass das Kinn Richtung schmerzender Stelle zeigt, die kleine hat aber ihren eigenen Kopf, ist sehr mobil und findet diese Position blöd, beschwert sich, wehrt sich und haut ab.
Was kann ich nun machen? Eigentlich sind mir Maßnahmen bei Milchstau bekannt aber da ich nicht mal eine Verhärtung finde bin ich etwas ratlos.
Ist es überhaupt ein Milchstau? Die andere Möglichkeit wäre ein Minimuskelkater von der Gartenarbeit gestern, aber dafür ist es eigentlich zu punktuell in der Brust denke ich.
Was meinen sie?
Ist es sinnvoll prophylaktisch Ibuprofen einzunehmen? Nicht wegen der Schmerzen sondern um eine Mögliche Entzündung in Keim zu ersticken?
von
Moonmoth
am 01.06.2022, 08:44
Antwort auf:
Milchstau nach 8 Monaten stillen?
Liebe Moonmoth,
um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden, kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und/oder die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Abstillen musst Du sicher nicht!
Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden.
Dieser kann entscheiden, ob und welche Medikamente du brauchst!
Liebe Grüße, gute Besserung!
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.06.2022
Antwort auf:
Milchstau nach 8 Monaten stillen?
Als Ergänzung: ich habe nun auch etwas erhöhte Temperatur mit 38,1, daher schließe ich die Theorie Muskelkater nun aus.
von
Moonmoth
am 01.06.2022, 10:15
Antwort auf:
Milchstau nach 8 Monaten stillen?
Danke für die schnelle Antwort aber ganz ehrlich, sich mit einem 8 Monate alten Krabbelbaby, das am liebsten den ganzen Tag rumturnen und sich hochziehen will, ins Bett zu legen, ist ja nicht ansatzweise durchführbar.
Ich kann mich aufs Sofa legen während sie auf dem Teppich spielt aber ich muss ja dennoch ein Auge drauf haben und trotzdem ständig aufstehen wenn sie meckert oder weint etc.
Auch der Tipp mit dem Kinn zur gestauten Seite funktionierte als die Kleine wirklich klein war, aber wenn sie in der Position nicht will, sie wehrt und windet, dann kann man sie ja nicht zwingen
von
Moonmoth
am 01.06.2022, 11:51
Antwort auf:
Milchstau nach 8 Monaten stillen?
Liebe Moonmoth,
Es geht auch eher darum, dass DU zur Ruhe kommst und dir Hilfe suchst. Du gehörst auf die Couch oder ins Bett und nicht erst dann, wenn es dich wirklich umhaut.
Bitte hole dir Unterstützung und streiche die Stelle beim Anlegen evtl. zusätzlich aus.
Wie geht es dir denn jetzt???
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.06.2022