Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Mein Sohn ist jetzt 14 1/2 Wochen alt. Als er 4 Wochen alt war, habe ich abgestillt, weil ich mir eingebildet habe, seine 3-Monats-Koliken dadurch zu verbessern. Er hat sehr viel geschrien. Ich hatte mir vom Arzt ein Abstillmittel verschreiben lassen und nahm es ein. Nach 2 Tagen war ich das heulende Elend und hatte auf Deinen Rat hin wieder angefangen zu Stillen. In den ersten 4 Wochen vor dem Abstillen lief die Milch gut, der Milchspendereflex wurde meistens schon vor dem Anlegen von alleine ausgelöst. Als ich nun wieder anfing zu Stillen, hat es ewig lange gedauert, bis wieder etwas kam, das lag auch an meiner Handpumpe. Nach ein paar Tagen wurde es dann doch mehr und ich habe gestillt und zugefüttert. Da mein Sohn mittlerweile durchschlief (6-7 Stunden) brauchte ich ihn morgens nur Stillen. Nach einiger Zeit begannen die Probleme: Nico hat sich geweigert aus der Brust zu trinken, manchmal hat es eine Stunde gedauert, bis er endlich getrunken hat, manchmal habe ich ihm verzweifelt eine Flasche gemancht. In mir war aber der Wunsch immer noch stark, ihn wieder voll zu Stillen. Ich besorgte mir die Isis-Pumpe und sagte mir, wenn er nun nicht trinken mag, pumpe ich eben ab. Dadurch war ich viel entspannter und er trank wieder gerne an der Brust. Das Problem war nun gelöst. Aber mir ist aufgefallen, daß es teilweise lange dauert (1-2 Minuten), bis der Milchspendereflex ausgelöst wurde und beim Pumpen sogar noch später. Ich denke, daß er deshalb vorher nicht trinken wollte, weil der Milchspendereflex nicht ausgelöst wurde, denn ich hatte das auch nicht gespürt. Mittlerweile bin ich seit zwei Tagen dabei, meinen Sohn nur noch zu Stillen und nichts mehr zuzufüttern. Gern nehme ich ein paar Nächte in Kauf, in denen ich stille, denn dadurch habe ich das Gefühl, daß die Milchproduktion so immer besser in Gang kommt. Allerdings dauert es bei kürzeren Stillabständen noch länger, bis der Milchspendereflex ausgeläst wird. Wenn Nico dann trinkt und er nach einer Zeit anfangt zu quaken, habe ich das Gefühl, daß immer noch Milch in der Brust ist, aber er bekommt nichts mehr raus. Kannst Du mir noch einen Rat geben, was ich noch verbessern kann? Wenn es die Zeit hergibt, lege ich vor dem Stillen ein warmes Körnerkissen auf die Brust. Viele Grüße von Tina
Liebe Tina, Ihr Sohn ist wahrscheinlich saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info-Blatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter-dem-Arm-Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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