Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchspendereflex seit Operation gestört

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchspendereflex seit Operation gestört

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Hallo liebe Frau Welter, mein Baby ist 4 Monate alt und ich stille noch voll. Vor 2 Wochen wurde mir nun fast die ganze Schilldrüse herausgenommen. Ich hatte mein Baby mit im Krankenhaus und konnte auch voll weiterstillen. Nur leider funktioniert der Milchspendereflex nicht mehr so wie vorher. Vorher war es egal, wo und wann ich angelegt habe, ich konnte mich drauf verlassen, dass nach einigem Saugen die Milch floß. Das ist nun nicht mehr so. Wenn die Abstände kürzer als 4 h sind, kommt der Reflex nicht in Gang und die Kleine wird ungeduldig und weint. Meist muß ich dann mit der Pumpe ein bisschen vorpumpen, bis der Reflex funktioniert. Was kann ich tun, damit es wieder wie früher funktioniert? Vielen Dank Coralie


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? Liebe Coralie, der Hormonhaushalt einer Frau kann niemals isoliert nur in Bezug auf die Schilddrüsenhormone oder die Geschlechtshormone usw. betrachtet werden, da alle Hormonkreisläufe miteinander in Verbindung stehen und so kann auch die Schilddrüse das Stillen massiv beeinflussen. Da bei Ihnen die Schilddrüse entfernt wurde, nehme ich an, dass Sie nun Schilddrüsenhormone substituieren müssen. Es kann daher sein, dass Sie noch nicht richtig eingestellt sind und daher das Stillen schwieriger ist. Lassen Sie deshalb bitte unbedingt Ihre Schilddrüsenwerte kontrollieren (was vermutlich ja ohnehin gemacht wird) und in Bezug auf das Stillen bewerten. Mir kommt es auch vor, als ob Sie ganz schön unter Spannung stehen. Stress kann den Milchspendereflex negativ beeinflussen. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Bitte nicht extrem viel trinken! Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Sie im persönlichen Kontakt gezielt ausgiebiger beraten kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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