LILA508
Hallo liebe Biggi,
Meine Tochter 9M und ich haben seit Freitag mit einen Infekt zu kämpfen und seit Montag bleibt der Milchspendereflex bei mir aus.
Nachdem ich am Samstag duschen war, verweigert sie meine rechte Brust vollkommen. Ich denke das lag vielleicht am Duschgel und das sie meine Brust nicht mehr riechen konnte durch den Schnupfen.Am Sonntag ging es abundzu wieder an der rechten Brust, die linke lief Problemlos.
Am Montag war dann bei Ihr auch starker Husten und Schnupfen, sodass sie nicht wirklich saugen konnte. Deshalb hatte ich mich entschieden, wie jeden Früh, abgepumpte Muttermilch auch Tagsüber zu geben. Seitdem habe ich auch das Problem, dass mein Milchspendereflex nicht mehr ausgelöst wird. Sie saugt nur kurz und macht lange Züge, keine kurzen welchen den Milchspendereflex stimulieren. Ich versuche zwar zu pumpen, aber es kommt halt nicht viel. Zwar lege ich sie immer wieder an, manchmal bin ich auch kurz davor, aber dann flacht der Milchspendereflex so schnell wieder ab.
Sie versucht zu trinken ,aber es kommt halt nicht mehr viel, weil sie die Milch nicht abtrinkt. Manchmal weint sie und wendet sich von der Brust ab, bzw. will garnicht erst an die Brust. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich möchte nicht aufgeben.
Selbst wenn ich meine Brust massiere oder erwärme wird der Milchspendereflex nicht ausgelöst.
Ich könnte nur noch heulen.
Ich hoffen Sie können uns helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe LILA508, es kann durchaus vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt (oder angespannt auf den Reflex wartet) ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Es kann auch so sein, dass dein Baby streikt. Hattest du Fieber? Hat das Baby einen Schnuller bekommen? Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Wenn du sehr besorgt bist, kannst du auch Muttermilchsahne geben. Du streichst dazu Milch aus oder pumpst sie ab, gibst sie dann in 10 ml Spritzen und stellst sie dann kopfüber in ein Glas t (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Du wirst sehen, damit wird dein Baby bald einen Schub machen. Wende dich auch an eine Stillberaterin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi
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