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Liebe Biggi Welter! Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt, gedeiht bisher gut, aber seit ca. 1 - 1 1/2 Wochen habe ich das Gefühl, dass meine Milch immer weniger wird, obwohl ich ihn viel häufiger anlege als sonst. D.h. er meldet sich zurzeit viel häufiger zum Trinken, trinkt dann aber immer nur wenig (es gab auch Ausnahmen, wo er ruhig und lange getrunken hat und ich auch das Gefühl hatte, er ist danach satt) - und meistens habe ich dann das Gefühl, dass er gar nicht richtig satt geworden ist. Dies bestätigt sich dann auch dadurch, dass er schon nach kurzer Zeit (manchmal weniger als 1 Stunde) schon wieder Hunger hat. Vorgestern Nacht war es ganz extrem: er hatte 6 Stunden am Stück geschlafen, und normalerweise hätte ich nach so einer Zeit nicht mal mehr auf dem Bauch liegen können, so voll hätte die Brust sein müssen, aber das war absolut nicht der Fall. Er hat dann auch getrunken und wirkte satt, aber als er sich dann das nächste Mal meldete (ca. 2 Std. später), kam schlichtweg gar nichts mehr raus, und der arme Kleine war ganz frustriert und hungrig. Ich bin dann morgens direkt zur FÄ gegangen, und die sagte mir, dass es halt einfach sein könne, dass sich die Milch zurückbildet, und da helfe auch häufiges Anlegen nicht, und ich müsse dann eben mit Ersatzmilch zufüttern. Es könne auch stressbedingt sein (tatsächlich hatten wir ziemlichen Beziehungsstress in der letzten Zeit), das wäre schwer zu sagen!? Ich habe dann heute und gestern jeweils 150 ml Ersatzmilch zugefüttert, weil es echt nicht anders ging, aber ich hoffe natürlich, dass meine Milchproduktion irgendwie wieder gescheit in Gang kommt, denn bisher hatte ich damit auch keine großen Probleme. Ich muss dazu sagen, ich habe bis ca. vor 1 Monat auch oft nach dem Stillen noch abgepumpt und ihm das gegeben, aber in letzter zeit wollte er das auch gar nicht mehr, deshalb habe ich das mit dem Pumpen dann gelassen. Soll ich damit wieder anfangen? Habe echt Angst, dass meine Milch ganz weg geht und ich abstillen muss! Vielen dank und liebe Grüße, Karen
Liebe Karen, es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi
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