"Milchrückgang" - Abpumpprobleme und Probleme bei "Aufrechterhaltung"

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: "Milchrückgang" - Abpumpprobleme und Probleme bei "Aufrechterhaltung"

Hallo Biggi, zu meinem Problem habe ich bereits an anderer Stelle nachgefragt und die Antworten waren irgendwie nicht so wirklich hilfreich (auch Stillberaterinnen), daher probiere ich es hier nochmals: Ich stille seit 23 Monate und habe mich auch dazu entschlossen, dass mein Sohn entscheidet wann Schluss sein wird/soll. Momentan scheint ihm das Stillen nach wie vor wichtig zu sein, sodass nach Bedarf gestillt wird (bei Anwesenheit ist die größte Zeitspanne max. 4 Std, aber meistens alle 2-3 Std... zwischen durch auch mal alle 30 Minuten oder stündlich). Jetzt müsste man meinen, dass "alles top ist". Doch ich habe seit einiger Zeit und jetzt ganz akut "Sorgen" => denn ich habe bereits vor einem Jahr angefangen in TZ (anfangs 4 Std, dann 5 Std und nun 6. Std am Tag/5-Tage-Woche) zu arbeiten. Die Abwesenheit habe ich auf der Arbeit mit Abpumpen "überbrückt". An guten Tagen habe ich je Brust und pro Sitzung (max. 15 Minuten) 80 - 120 ml abpumpen können. Jetzt sieht es ganz "düster" aus. Mit etwas Glück schaffe ich 50 bis 60 ml (selten knapp 100 ml) pro Brust bei max. 15 Minuten pumpen. Ich pumpe 2 - 3 mal am Tag auf der Arbeit (alle 2 bis 3 Std), um die Brüste entleeren zu können, damit die Produktion angeregt und aufrecht erhalten wird. Heute hatte ich z.B. nach13 Minuten abpumpen re 20 ml (nach knapp 3 Std letztes Stillen) und li 35 ml. Das scheint mir ernsthaft zu wenig. Die letzten Male bin ich mit insgesamt 90 - 140 ml (wenn es ganz schlecht lief sogar insgesamt 50 - bis 60 ml) Muttermilch nach Hause gekommen. Vor einiger Zeit (z.B. letztes Jahr) habe ich an guten Tagen über 300 ml Muttermilch nach Hause gebracht. Wie anfangs bereits erwähnt, habe ich bereits in einem "Kreis" bzw. einer Community von Stillberaterinnen mein Problem geschildert und bekam als Antwort: "ich solle mir keine Sorgen machen, es sei genug für das Kind vorhanden. Abpumpen wäre nicht zwingend nötig aus diesen Grund. Des Weiteren sagt die abgepumpte Milchmenge nichts über die tatsächliche Menge aus..... ich könne andernfalls eine andere Brusthaubengröße nutzen...." Diese Antworten waren für mich an dieser Stelle nicht hilfreich. Man hört/liest immer wieder, dass die Milchproduktion ein Kreislauf der "Angebot und Nachfrage" ist. Wenn ich nun mehr 7 bis 8 Std von meinem Kind getrennt bin, ist das in meinen Augen schon eine extreme Zeitspanne und fördert eher einen Rückgang der Produktion, weil die effektive Entnahme/Entleerung fehlt (und somit die Signale, dass nachproduziert werden "müsste"). Die Milchpumpe entleert jedoch meine Brüste nicht so wie ein Baby/Kleinkind (mir ist durchaus bewusst, dass die Pumpen kein Ersatz für die Mäuse sind), ganz besonders jetzt....... Ich muss dazu erwähnen, dass ich kürzlich vom Vorgesetzten etwas "angepampt" wurde, weil ich auf der Arbeit abpumpe (mir würde es nach 12 Monaten - also wenn das Kind 1 Jahr alt ist- nicht mehr zustehen). Das setzt mich nervlich auch ordentlich zu und trägt wahrscheinlich auch einiges dazu bei, dass das Abpumpen "erfolgloser" wird. Da ich aufgrund meiner Arbeitszeit keine offiziellen Pausen und mir somit keine Pausen zustehen, habe ich dennoch meine "Abpumpzeiten" abgezogen und diese Minuszeit nachgeholt (indem ich länger blieb etc; aber das scheint nicht erwünscht zu sein, dass ich "Überstunden" mache). Mittlerweile verbleibe ich am Arbeitsplatz und versuche so abzupumpen, statt in einem separaten Raum zu gehen. Ich möchte noch ein paar Dinge an dieser Stelle erwähnen: Pumperfahren bin ich seit 2019 - damals hatte ich Stillschwierigkeiten mit meiner Tochter und habe 13 Monate abgepumpt und um jeden Tropfen Muttermilch gekämpft. Bei meinen Sohn lief es hingegen besser, dennoch habe ich nebenher abgepumpt (MuMi bekam dann meine Tochter). Neben der ausgeliehene Medela Symphony, hat mich auch die Milchpumpe Ardo Calypso begleitet. Zur Zeit habe ich 4 Milchpumpen: - Medela Freestyle (damit bin ich am erfolgreichsten beim Abpumpen, dennoch kommt mittlerweile wenig raus) - Ardo Calypso (damit auch gute Ergebnisse gehabt, aber zur Zeit ähnlich wie bei Freestyle) - Ardo Alyssa (nicht so effektiv, auch wenn was rauskommt) - MomCozy S12 pro (handfreie Geräte, die man in den BH steckt - ebenfalls nichts "leistungsstark" genug für mich) Ich habe ein Brust-Massage-Gerät mit Wärmefunktion sowie auch Wärmepads für die Brüste. Genutzt werden Brusthaubegröße M (24 mm) .... soll eigentlich die passende Größe zu meinen Brustwarzen sein (BW-Durchmesser ca. 19 cm). Und jetzt die Frage, die sich wahrschlich schon aus meinem Text vermuten lässt: Was kann ich tun, damit das Abpumpen erfolgreicher ist? Sprich: wie entleere ich die Brüste effektiver, damit ich während der Trennung vom Kind dennoch die Laktation anrege und aufrecht erhalte? Das Stillen klappt nach wie vor ganz gut (siehe oben wegen "nach Bedarf stillen" und Taktung) und nach den Stillmahlzeiten teste ich aus, ob noch Milch in den Brüsten vorhanden und MuMi lässt sich auch "ausstreichen". Dennoch kann die Milchpumpe den Rest nicht rausholen und bei Abwesenheit holt es gewiss nicht ansatzweise das raus, was das Kind sich holen würde. (Natürlich verbleibt im Hinterkopf, dass eine Pumpe kein Ersatz für das Kind ist) Ich hatte anfangs "gute Zeiten" mit 80 bis 120 ml.... wie ist es möglich, dass es jetzt nicht mehr so "erfolgreich" ist, wenn zuhause nach wie vor alles so läuft wie zu den erfolgreichen Zeiten? Was kann ich dagegen tun und wie kann ich die Milchproduktion weiterhin fördern während der Trennung vom Kind? Eine weitere Anschaffung einer Milchpumpe, fände ich etwas kostspielig... insbesondere wenn diese für mich nicht leistungsstark genug ist (für mich sind die Geräte von MomCozy sowie "Alyssa" eine Fehlinvestition). Ernährungstechnisch halte ich mich natürlich fern von Lebensmitteln, die milchhemmend sind. Zwischendurch trinke ich alkoholfreie Malzgetränke (Vitamalz, zero 0,0 %) Seit einigen Tagen versuche ich sogar alle 1,5 - 2 Std (also 3 mal in 6 Std.) für ca. 15 Minuten auf der Arbeit abzupumpen. Ich bin immer wieder erstaunt wie andere stillende Mütter literweise zusätzlich abpumpen können. Pro Brust je Sitzung schaffen es manche sogar locker 260 bis 300 ml. Ich würde gerne wieder auf 80 - 120 ml pro Brust / je Sitzung kommen, um ein "ruhiges" Gewissen zu haben und mir keine Sorgen um den Rückgang der Laktation machen zu müssen. Sollte ich vor Ort zu einer Stillberatung (obwohl keine Stillschwierigkeiten vorhanden, sondern nur erfolglose effektive Entleerung während der Trennung)? Ich hoffe ich habe nicht vergessen etwas nennenswertes zu erwähnen, damit mehr Verständnis zur Problematik entsteht und ggf. ein Ratschlag gegeben werden kann? Über eine Rückmeldung danke ich schon vor ab und hoffentlich werde ich an dieser Stelle etwas "sorgloser" Herzliche Grüße Angelina aka "Juventina"

von Juventina am 27.07.2023, 09:57



Antwort auf: "Milchrückgang" - Abpumpprobleme und Probleme bei "Aufrechterhaltung"

Liebe Angelina aka "Juventina"! Ich kann deine Sorge gut nachvollziehen und verstehe, dass du dir um die Milchmenge Gedanken machst. Trotzdem würde ich dir raten, jetzt locker zu bleiben, denn dein Kind kann ja immer dann trinken, wenn du zu Hause bist. In diesem Alter reicht es deinem Kind völlig aus, wenn du nur an der Brust stillst und dein Kind ansonsten normale Familienkost bekommt. Ich kenne unzählige Mütter, welche nur noch einmal am Tag stillen und das über Jahre, die Milch stellt sich tatsächlich auf den Bedarf ein. Was macht dir denn Sorge? Dass die Milch so sehr zurückgeht, so dass du nicht mehr stillen kannst? Selbst wenn die Milchmenge sich jetzt reduziert, wird dein Kind diese durch vermehrtes Saugen wieder steigern können und die Brust stellt sich darauf ein. Bekommt dein Sohn die abgepumpte Milch aus der Tasse oder was machst du damit? Isst dein Sohn ausreichend und gut? Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin einen lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 27.07.2023



Antwort auf: "Milchrückgang" - Abpumpprobleme und Probleme bei "Aufrechterhaltung"

Leider finde ich keinen Button, um zu editieren oder den Hauptbeitrag zu ergänzen... ich habe soeben nochmals 15 Minuten abgepumpt.... Rechts kam jetzt 30 ml (insgesamt 50 ml) und links wieder 35 ml (insgesamt 70 ml) Was ich auch noch erwähnen wollte: mir ist Bewusst, dass die Brust sich nicht komplett entleeren lässt, da bereits während der Stillmahlzeit/des Abpumpens Milch nachgebildet wird. Wollte nur verdeutlichen, dass es mir eher um die Entnahmemenge beim Abpumpen geht, dass dies mir zu wenig erscheint (da es auch mal mehr war).... mich würde es "sorgloser" machen, wenn es mehr wäre, damit auch signalisiert wird, dass mehr benötigt wird und da kein allgemeiner Rückgang entsteht, da es nur um die 7 bis 8 Std Abwesenheit/Trennung vom Kind geht. Ganz liebe Grüße und danke

von Juventina am 27.07.2023, 11:03



Antwort auf: "Milchrückgang" - Abpumpprobleme und Probleme bei "Aufrechterhaltung"

Hallo Biggi, danke für deine Antwort. Ja, meine Sorge ist, dass es in der Tat nicht mehr ausreichend sein wird. Wie bereits erläutert, ist für mein Sohn nach wie vor das Stillen vorrangiger als die "Familienkost". Das bedeutet nicht, dass er nichts isst. Er nimmt alles an und ist sogar ein besserer Esser als meine Tochter. Aber oft erlebe ich mit, dass das Essen manchmal auch nicht im Mund landet, sondern aufm Boden (und der Hund freut sich besonders doll). Morgens will er nur gestillt werden und isst selten mal ein kleines Frühstücksbrot. Wenn dann eher ein Äpfelchen oder ähnliches. Abends spielt er auch eher, statt zu essen. Dafür haut er mittags gut rein. Wie gesagt... ich hab wirklich Sorge, dass zu viel "zurückgegangen" ist, da ich vorher deutlich mehr abpumpen konnte, obwohl die Situation nicht anders war (außer dass die Zeit der Trennung nun länger ist). Die abgepumpte Milch bekommt übrigens meine Tochter (sie verlangt öfters danach), da mein Sohn sowieso die Milch aus Tasse, SoftCup etc verweigert/e. Ich versuche im Hinterkopf zu behalten, dass sich die Milchproduktion nach Bedarf meines Sohnes anpasst und diese wohl ausreicht.... aber leider bleibt der Gedanke wo hängen, dass vorher eine Zeit war, wo ich deutlich mehr beim Abpumpen rausbekommen habe. Vielen lieben Dank nochmals! LG Angelina

von Juventina am 31.07.2023, 10:20



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