Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge?

Biggi Welter

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Frage: Milchmenge?

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Hallo, mein kleiner ist jetzt fast 7 Wochen alt. Er hat bisher nur 2 bis 3 Std nachts geschlafen und somit habe ich ihn jede 2 bis 3 Std gestillt. Jetzt schläft er plötzlich fast 6 Std durch und erst dann will er die Brust. Wird durch die 6 Std Stillpause mit der Zeit weniger Milch produziert? Sollte ich vielleicht nachts zusätzlich abpumpen damit die Milchproduktion angeregt wird? Bisher pumpe ich tagsüber ca. 3x ab um die Milchmenge zu steigern, weil er am Tage oft die Brust verweigert oder bei immer wieder (trotz wecken) einschläft und kaum trinkt. Zusätzlich füttere ich noch ca. 250 ml am Tag mit Humana SL zu. Nachts trinkt er immer sehr gut und dann kommt auch genug Milch. Liebe Grüße Twity


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Liebe Twity, da Sie schon zufüttern, ist es sicherlich sinnvoll, wenn Sie weiterhin zusätzlich abpumpen, um die Milchmenge wieder zu steigern. Es wäre auch sinnvoll, wenn Sie sich an eine Beraterin vor Ort wenden könnten, die Ihnen zeigt, wie Sie wieder zum vollen Stillen kommen können und wie Ihr Kind die Brust wieder besser nimmt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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