Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge wieder steigern / Baby veweigert Brust...

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchmenge wieder steigern / Baby veweigert Brust...

doktor_maus

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Liebe Frau Welter, meine Tochter ist knappe 7 Monate alt und bekommt inzwischen Mittags und Abends Beikost - wobei ich bei beiden Mahlzeiten auch weiterhin stille. Sie war noch nie extrem „stillbegeistert“ und hat das Stillen eigentlich fast immer als reine Nahrungsaufnahme und nicht zum Einschlafen oder Kuscheln betrachtet (außer nachts). Sie trinkt pro Brustseite jeweils nur ca. 3-4 Minuten. Oft ist es sogar so, dass sie bei der ersten Seite (egal ob das gerade rechts oder links ist) recht bald anfängt zu schreien, die zweite Seite dann aber zumindest etwas besser trinkt. Tagsüber stille ich sie ca. alle 3-4 Stunden, nachts trinkt sie nach ca. 8 Stunden und dann wieder morgens nach ca. 5 Stunden. Sie wiegt erst knappe 6 kg bei einem Geburtsgewicht von 2970 g. Neuerdings verweigert sie immer häufiger die Brust, v.a. bei den Mahlzeiten, zu denen sie auch Brei bekommt, aber manchmal auch so, obwohl sie eigentlich langsam wieder Hunger haben müsste. Ich habe deswegen Angst, dass meine Milchmenge zu massiv zurückgeht und sie sich schon jetzt selber abstillt. Gestern Abend habe ich mal abgepumpt, als sie an de Brust nicht trinken wollte und war schockiert, wie wenig da überhaupt kam. Ich glaube zwar, ich hab den Milchfluss mit der Pumpe nicht so gut angeregt gekriegt, wie es meine Tochter kann, aber dadurch kamen auch gerade mal 10 ml zusammen (und ich glaube, dass sie vorher so gut wie gar nix getrunken hatte), Theoretisch wäre demnächst ja auch der Nachmittagsbrei dran, aber ich will ihn eigentlich noch gar nicht einführen, weil sie dann ja noch eine Mahlzeit hat, zu der sie noch weniger gestillt werden will. Kann ich irgendwas dafür tun, dass sie zum einen die Brust nicht mehr verweigert und zum anderen wenigstens die Milchmenge nicht so zurückgeht? Soll ich das mit dem Abpumpen beibehalten, oder macht das wenig Sinn? Meine große Tochter hat sich nach 15 Monaten auch selbst abgestillt, weil sie einfachc nicht mehr an die Brust wollte, aber 7 Monate sind mir dafür einfach zu früh! Vielen Dank im Vorraus!


Biggi Welter

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Liebe doktor_maus, keine Pumpe der Welt kann die Brust so gut stimulieren und entleeren, wie ein effektiv saugendes Baby. Auch gibt es leider mehr als eine Pumpe auf dem Markt, die für den ihr zugedachten Zweck nicht geeignet ist. Außerdem ist Abpumpen eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Kaum eine Frau ist in der Lage sich an die Pumpe zu setzen und sofort große Mengen Milch abzupumpen, selbst wenn sie eine gute Pumpe zur Verfügung hat (und schon gar nicht, wenn sie zuvor keine ausführliche Pumpberatung erhalten hat und da hapert es in der Regel oft schon ganz gewaltig. Meist bekommt die Frau die Pumpe in die Hand gedrückt und dazu den Satz „Gebrauchsanweisung liegt bei"). Es ist sogar die Regel, dass bei den ersten Pumpversuchen nur wenige Milliliter oder sogar gar nichts heraus kommt. Es gibt sogar Frauen, mit absolut reichlicher Milchmenge, die beim Abpumpen keinen einzigen Tropfen Milch gewinnen können, denn nicht jede Frau ist in der Lage sich mit dieser Maschine zu arrangieren. Ein sieben Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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