Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bei meinem "Großen" hast du mir ziemlich geholfen, dass es mit dem Stillen so gut geklappt hat und ich brauche grade mal jemanden, der mir auch bei der Kleinen (fast 5 Monate alt) Mut zuspricht, da ich kräftemässig im Moment ziemlich am Ende bin und das Gefühl habe, dass die Milch nicht reicht: letzten Sonntag bekam Annika heftigsten Durchfall und ich bin am nächsten Tag mit ihr zum Arzt. Der sagte mir, das Stillen das Beste ist und ich weiterstillen , ihr Glucoselösung geben und selbst viel trinken soll. Außerdem habe ich mir fatalerweise eine Waage ausgeliehen. Sie hat während der Durchfallgeschichte nicht abgenommen, aber ich habe in dieser Zeit sie vor und nach dem Stillen gewogen und festgestellt, dass sie nur etwa 400 ml am Tag trinkt (das Glucosezeug wollte sie nicht). Mittlerweile ist bei ihr die Durchfallgeschichte wieder vorbei (dafür hat der Große den Infekt - nur viel heftiger (mit Erbrechen)und ich komme gar nicht mehr dazu mich auszuruhen). Da ich die Waage noch da habe, habe ich sie jetzt nochmal gewogen und sie hat 200g abgenommen (nach der Durchfallsache). Ich mache mir jetzt schon Gedanken darüber, ob sie wirklich genug bekommt (sie ist recht zart mit ihren knapp 6 kg)oder ob ich ihr z.B. mal ein Fläschchen machen sollte - auch damit ich etwas zu Ruhe komme - oder mit dem Zufüttern schon anfangen soll? Sie ist meist fröhlich und gut gelaunt und ohne Waage würde ich mir glaube ich nicht die Gedanken machen. Noch eine Frage: da mein Großer ein Milchfan ist, aber wegen der Magen-Darm-Sache keine Milch trinken darf, habe ich mir überlegt vielleicht versuchen etwas abzupumpen und ihm Mumi anzubieten. Aber da das Abpumpen eh nicht richtig klappt und ich sowieso Angst habe, dass die Kleine nicht genug bekommt, habe ich es gelasssen oder ist es theoretisch möglich? Mumi soll ja die beste Diät sein - auch bein 2jährigen? Mach mir doch bitte ein bisschen Mut. Danke Ulrike
Liebe Ulrike, es ist normal, wenn ein Kind abnimmt, wenn es krank war oder ist, das muss dich nicht sorgen. Ich weiß aber auch, wie sehr eine Waage Druck erzeugen kann. Hat deine Tochter vor der Erkrankung gut zugenommen? Der „Zunehmknick" kommt bei ganz vielen Babys etwa mit vier, fünf Monaten. Gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich. Du solltest trotzdem ganz genau auf die übrigen Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby achten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.. Du fragst, ob Du mit der Beikost beginnen sollst, damit dein Kind besser zunimmt. Inzwischen wird ziemlich einstimmig von allen Seiten für eine ausschließliche Milchernährung (entweder Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung) während der ersten sechs Monate geraten. Der Organismus eines Babys ist in dieser Zeit noch nicht auf andere Nahrung eingestellt und die zu frühe Einführung der Beikost kann den Darm und die Nieren des Babys überlasten. Ein weiterer Punkt ist, dass eine zu frühe Einführung von anderer Nahrung das Allergierisiko erhöht. Artfremdes Eiweiß kann vor allem in den ersten Monaten die noch nicht ausgereifte Darmschleimhaut passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper sieht dieses Eiweiß als Fremdstoff an und kann eine allergische Reaktion auslösen. Außerdem hat Gemüse kaum Kalorien. 100 ml Muttermilch haben etwa 70 kcal, 100 g Karotten haben etwa 20 kcal. Um also die gleiche Kalorienzahl wie mit 100 ml Muttermilch zu bekommen, müsste dein Kind mehr als 400 g Karotten essen. Stell dir diese Menge einmal vor. Wenn dein Sohn die Muttermilch trinkt, kannst Du ihm diese anbieten, allerdings kann sie abführend wirken, also nicht erschrecken. Wenn Du zusätzlich abpumpst, wirst Du nicht weniger, sondern mehr Milch bekommen. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Wird in dieser Situation zugefüttert, so kann das zu einem ungewollt frühen Abstillen führen. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Vielleicht kann dein Mann dir am Wochenende helfen und den Großen nehmen, damit auch Du wieder zu Kräften kommst. Ich hoffe sehr, dass ich dir ein wenig helfen konnte, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi
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